Was ist der bessere Bootmanager?

  • Mein Hackintosh läuft unter Catalina 10.15.7 und Big Sur 11.2.3 zuverlässig und schnell, der Bootmanager ist das mehr und mehr verpönte Clover (Version 5131). Anhand der geeignet eingestellten Device Properties kann ich wahlweise ausschließlich die iGPU, beide GPUs oder die eGPU (RX570) im Headless Mode betreiben. Auswählen kann ich das über das Clover Bootmenü und von mir angepaßte config.plist Dateien, die über die Optionsliste angewählt werden können. Also alles gut und kein Anlass, auf OpenCore auszuweichen.


    Jetzt hatte es mich aber gepackt, und meine Neugier brachte mich dazu, eine OpenCore EFI für meinen Hackintosh zu basteln. Leitfaden war der bekannte Dortania's OpenCore Install Guide. Wenn man etwas Geduld hat, bekommt man das hin, und so habe auch ich es geschafft. Von Vorteil war das bereits vorhandene und erfolgreiche Framebuffer Patching.


    Soweit so gut. Ich bin aber enttäuscht. Alle schwören auf OpenCore, aber mein Eindruck ist anders. Es funktioniert zwar und ist besser dokumentiert als Clover, aber es erfüllt nicht meinen Anspruch, wirklich mehr Hintergrundwissen zu erhalten.


    Der Install Guide erwähnt die Bedeutung des DSDT Patchings, aber Hintergründe dazu vermittelt es nicht wirklich. Kniet man sich die Materie rein, wird einem klar, dass das nichts bringt, denn macht man beispielsweise ein BIOS Update, kann das Patching schnell für die Füße sein. Also steckt man unter OpenCore vorgefertigte Bausteine zusammen, und schon läufts, wenn man das gewissenhaft macht.


    Am Ende läuft der Vergleich Clover vs. OpenCore darauf hinaus, dass man sich für eine config.plist Struktur entscheidet und anhand dieser mittels ProperTree oder eines anderen Editors sein System optimiert, und dabei anhand von Erfahrungswerten und zusammengestöpselten „Erkenntnismosaiksteinchen“ vorgeht.


    Es ist also unerheblich, ob man eher Clover oder OpenCore bevorzugt; man sollte nur jeweils in die Tiefe abtauchen, dann bekommt man eventuelle Schwierigkeiten in den Griff.


    Ich bleibe erstmal bei Clover.


    Hat jemand auch schon mal einen Back-to-Back Vergleich gemacht und mag hier berichten?


    Gruß


    Gerhard

  • Ich finde das ist die entscheidendung von jedem selbst - aber bei neuer Hardware, die man selbst sowieso nicht konfigurieren muss, würde ich direkt zu OpenCore raten. Ich selbst würde clover nicht verwenden, ist aber meine Entscheidung.

    Was mich auch an clover stört ist, dass die devs einfach einen anderen Bootloader (=OpenCore) einfach dazu in den Code fügen, was dann eine Mischung aus zwei bootloadern ist. Die in clover enthaltene OpenCore Version ist auch schon relativ alt, und hat einige Änderungen, die die neuen OpenCore Version haben nicht.

    OpenCore's Gui (OpenCanopy) finde ich auch besser (auch besser programmiert, da gab es in letzter Zeit einiges von mhaeuser dazu).


    Würde clover ohne OpenCore überhaupt funktionieren? Soweit ich weiß hat deren Versuch die alte Kext Injection (Readbooterextensions) für Big Sur (Kernelcollections) zu verwenden nicht funktioniert.. Und anstatt weiter zu testen / entwickeln wurde einfach opencore übernommen...

  • Würde da auch meinen Vorredner zustimmen.


    Durch die Alte OC Version in Clover hätte ich niemals mein jetziges Notebook zum Hacky machen können da erst im OC067 die Änderung rein kam damit neuere Lenovos bootbar sind.


    Ich für meinen teil bin seit Version 050 bei OpenCore und hab es nicht bereut.

    Meine Systeme sind stabiler und weitaus einfacher für mich aufgesetzt gewesen mit oc als mit Clover da doch die Doku und der direkte Draht zu einem der Entwickler hier im Forum im Sammelthread doch einige Vorteile mit sich bringt.

    Allgemein arbeitet sich OpenCore grade auf einen LvL vor wo es früher oder Später Clover ablösen würde, den wieso OpenClover nutzen die meist eine veraltet OC Version beherbergt als direkt das aktuelle OpenCore zu nutzen.


    KEIN SUPPORT PER PN!

    julian2_pic.png

  • Ich kenne die Hintergründe und Entstehungsgeschichte von Clover und OpenCore nicht und ebenso nicht, inwieweit und welche Teile des Codes einer älteren OC Version in Clover verwendet werden. Ich sehe das Ganze nur aus Sicht des unbedarften Anwenders, der sich erst ein Jahr mit den Dingen beschäftigt. Natürlich ist es n.i.O., wenn man einfach mal so Code von anderen übernimmt. Da beides OpenSource basiert ist, kann man dagegen vermutlich nicht vorgehen. Der einfache Anwender merkt davon nicht viel.


    Konkurrenz belebt das Geschäft, und dass Bessere ist des Guten Feind; diese Sprüche passen hier wie die Faust aufs Auge. Der Anwender entscheidet am Ende. Diejenigen, die nur eine EFI brauchen, egal wie die aussieht, könnten das Gros der Anwender sein. Wer die am einfachsten zu erstellende EFI kreieren kann, wird imho dann die Nase vorn haben. Ich bleibe erst noch bei Clover und versuche, meinen Horizont zu erweitern und die Grenzen auszuloten.


    Vielleicht gibt sogar bald einen echten Merger in "OpenClover"?


    Wer in die Geheimnisse der Hackintosh Welt eintauchen will, muss sich sowieso unabhängig vom Bootmanager mit übergeordneten Details beschäftigen, so zumindest meine Erkenntnis.

  • AFAIK ist Clover nicht opensource.


    Clover ist halt älter und hat insbesondere mehr quirks drin, die manchmal ganz gut funktionieren (Laptops, oder alte Hardware). Aber Clover hat einfach 0 Dokumentation (sie versuchen sich jetzt dran) und man weiß nicht wie was funktioniert. Eine Clover Config hinzubekommen funktioniert dank netter UI und viel Erfahrung (Berichte) anderer, aber nicht auf Grund weil man weiß wie die Zusammenhänge sind und welche Wechselwirkungen der Einstellungen gibt.


    OpenCore ist opensource und hat eine sehr, sehr gute Dokumentation. Hier basiert alles darauf zu verstehen wie die Dinge technisch (ACPI Doku etc) funktioniert. Das technische, die fehlende UI und die rasche Versionierung führen dazu, dass man tiefer in die Materie einsteigen muss, um erfolgreich zu sein.


    Nicht nur, dass man mit OC ein stabileres System erhält, vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht, wenn die erste Hürde mit den ganzen technischen Begriffe abschreckt und so die Eintagsfliegen fern hält.


    Noch zum Thema SSDTs: Wenn du da einmal etwas rein bist und dann ein BIOS Update machst, dann ist das auch kein Horror mehr. Beispiel: DSDT Dump von vorher und nachher vergleichen und schon weißt du was Phase ist. Ein Blick in deine SSDTs oder deine Doku und schon weißt du, welche SSDTs angepasst werden müssen.

  • Vielleicht gibt sogar bald einen echten Merger in "OpenClover"?

    Wurde unsererseits angeboten und abgelehnt. Das Problem beim Kopieren des Codes liegt nicht an "mimimi, das ist aber unserer", sondern daran, dass die veralteten Code ausliefern, der darüber hinaus auch verschlechtert wurde.


    Tut mir Leid, aber ich sehe keine "Konkurrenz", zumindest nicht mehr.

  • AFAIK ist Clover nicht opensource.

    Was ist das dann? :/ https://github.com/CloverHackyColor/CloverBootloader

    Clover und Opencore sind open Source...


    Bei opencore ging es wirklich sehr schnell; Big Sur wurde released, kurz später hatte opencore einen fix für AvoidRuntimeDefrag, und dann auch nach "kurzer Zeit" gab es schon Kernelcollections Support. Bei clover wurde erstmals Ocquirks integriert, und soweit ich weiß wurde kuckkuck 's Methode mit booter-fileset-kernel und booter-fileset-basesystem + die Kernel patches übernommen (macOS 11 BigSur Dev-Beta Clover Patch) .

    Für kernelcollections gab es zwar Versuche, aber ich denke nicht, dass das je funktioniert hat.

    Und dann wurde opencore integriert: https://github.com/CloverHackyColor/OpenCorePkg

  • Oh danke für die Info. Allerdings wenn ich mir das so ansehe wurde das Repo erst vor 2 Jahren gestartet mit Clover Version 5061 und erster Release mit 5071 am 5.9.2019?

  • OpenCore scheint wirklich bei der Entwicklung die Nase vorn zu haben, und der Sprung bei Clover von der V5122 auf die nächste Generation war schon etwas merkwürdig. Trotzdem läuft auf meinem System mit der V5131 alles sauber und stabil. Und das, obwohl ich ein Board von MSI habe, das lt. Dortania Guide als Z390 Version unter Clover unbootable sein soll ;-) Allein das ist schon Motivation genug, Clover soweit auszutesten, bis ich die technischen Grenzen erkannt habe. Einen evtl. Umstieg auf OpenCore habe ich seit heute hier bereit liegen, für alle Fälle. Ist aber noch zu früh, da geht sicher noch was bei Clover ;-)

  • Also, OC probiert, für gut befunden und bleibe dabei. Alles stabiler, performanter und schicker. 🍀 war mal das beste Stall im Pferd, sind sie heute nicht mehr.


    Man kann mutmaßen, ob entscheidende Köpfe abspenstig geworden sind oder man den Flickenteppich nicht mehr zusammen bekommt. Das Teil ist offen, wie ein Scheunentor und zunehmend schlecht.


    Ausserdem habe ich viel mehr gelernt, als je zuvor mit Clover.


    Only my 2 cent to the story.

  • hallo,

    an bootloadern, oder früher noch boot-medien, gab es einige, da hatte es dann favoriten, die mit dem jeweiligen board, bzw. dessen config gut liefen.

    derer bootmanager waren u.a. chamäleon, chimera, epoch... sowie variationen von eben boot-cds auf welchen diese dann verwendet worden sind, es gibt und gab dann noch "refind" - heutzutage würde ich zu opencore greifen, zuvor vielleicht clover als nachfolger bzw. dem pferd welches bei den mitbewerbern dann die nase vorn hatte.


    oc gefällt derzeit am besten, auf big sur bin ich bisher nicht- muß jetzt auch nicht.- letztlich wie schon am anfang von theCurseOfHackintosh gesagt, soll und muß jeder selbst entscheiden welchen er nimmt- wobei eben mein fav. oc ist.


    lg :)

  • Am Anfang nahm ich, inspiriert von einem gewissen, roten Gemüse, auch Clover. Ich kam damit schnell zu einem bootfähigen Hackintosh, aber das nächste Catalina Update inkl. Kernelpanics bremste mich ebenso flink wieder aus. Und ich hatte keine blasse Ahnung, was da los war. In meiner Verzweiflung gelangte ich zu diesem Forum und damit zu OpenCore. Der Zwang, sich mit dem System, dem Bootloader und den technischem Hintergrund dazu auseinanderzusetzen, war am Anfang erschreckend, dann eine Herausforderung und am Ende eine helle Freude über das Gelernte, die schlichte Eleganz und Effektivität des ganzen OpenCore Systems sowie über den unschätzbaren Wert des Dortania „Almanachs“ in allen Hackintosh-Belangen. Es ist mir jeden Tag auf‘s Neue eine Freude, zu gucken, was die Nightlys von OC neues bringen, diese zu Testen und meine Config zu optimieren - eben zu Gärtnern um bei diesem schönen Bild zu bleiben. Danke an das OC Team und einmal mehr an das Forum dafür! [dafuer]

  • Mein Hackintosh bootete damals mit clover nur durch diverse Bugs und einem gemischten boot mit ozmosis + clover.

    Nur mit Clover bekam ich den nicht gestartet da ich eine SSD über einen PCI-E 4x Adapter benutze. Das Z77 Board unterstützt dies offiziell nicht da es zu der zeit diese nicht gab und auch kein extra slot verbaut ist.


    Fing bei OC bei 0 an und nach 4 Stunden lief das Ding bis auf das HW encoding perfekt.

    Nach weiteren 4 Stunden und einer Mütze Schlaf ging dann auch das.

    Macbook Pro Retina 2015 + 16GB ram 1TBGB ssd AMD Radeon R9 M370X 2048 MB  OSX 10.14.6)
    GA-Z77 DS3H + i7 3770 + 24GB RAM, RX580 8GB,240GB evo960 NMVe, TP-Link T8E (AC Wlan) + Bluetooth usbstick OSX 10.14.6 OC(on stick)


  • Es ist komplett nachvollziehbar, weswegen so viele User auf OpenCore setzen. Die Gründe muss man nicht immer wieder wiederholen. Ich bin froh, dass es mir gelungen ist, auch eine OC EFI aufzubauen, welche mein System zum Leben erweckt, keine Frage.


    Trotzdem, mit dem Kleeblatt bootet mein System super schnell und läuft stabil auf 10.5.7 und 11.2.3, ohne Einschränkungen.


    Letztendlich ist es wichtig, sein System zu kennen und zu wissen, wo man anpacken muss, falls es zickt. Ich habe da noch einige Defizite, und die Zeit wird zeigen, ob Clover bei mir durchhält. Auf jeden Fall aber gibt es für mich aktuell keinen Grund, die Pferde zu wechseln ;-) .

  • ich denke - mal abgesehen von den anforderungen des systems (big sur zwingt einen ja zur oc bzw. oc im cloverfell nutzung) - ist das a&o immer noch die saubere und sorgfältige zusammenstellung des efi-ordners.

    weniger ist meist mehr, nur wirklich benötigte kexte und ssdts einbauen, sparsam mit renames sein, jede massnahme prüfen, ob sie greift/notwendig ist, nicht wild und wahllos alles reinstopfen, was vielleicht evtl. irgendwas bewirken könnte, und last but not least die auswahl eines zur hardware passendes smbios...

    dann ist es eigentlich fast egal, welcher bootloader genutzt wird, laufen wird beides gut, einer vielleicht etwas besser. und für den entscheidet man sich dann.

    ersthilfe vor ort für altes zeugs (-> laptops) 8)

    berliner häckinTosh.stammTisch am 3.monatsmittwoch im maxFish/kunsthaus ACUD

    der stammtisch in berlin ist WIEDER DA!! nächster termin voraussichtlich: mittwoch 15.9.21, 19.00 uhr

  • grt Ich denke das SMBios wird doch auch etwas überbewertet. Ich laufe als iMacPo1,1 und Speedstep etc. läuft alles optimal obwohl meine Hardware meilenweit davon entfernt ist.


    Genauso die Darkwake Einstellung. Wenn man da die aktuellen Diskussionen bei den Verrückten folgt, könnte man glauben wir es sei ebenfalls etwas überbewertet. Für interessierte hier.

  • notiflux Nun ja, zu meiner Startzeit gab es 2 zu Auswahl. Eines war Ozmosis und dann Clover. Sehr viele waren davon begeistert endlich mit einer GUI ihren Hackintosh zu basteln. Das hat auch zu Verbreitung beigetragen.