AMD HD 7970 - Treibermysterien des OSX

Mehr oder weniger ausführlich
OS-X regelt das über die AppleGraphicsPowerManagement.kext in ihr sind pro Modell die möglichen GPU´s und deren Taktraten definiert (-> info.plist) nicht enthaltene Grafikkarten lassen sich leicht über device und VendorID hinzufügen. Am besten mal google danach befragen denn das Ganze ist nicht so ganz trivial und man muss so einiges beachten.

Werner, wie ist denn Deine Karte in den Gerätebaum eingebunden ich denke das ist der ausschlaggebende Faktor bei den neueren Systemdefinitionen.

IGPU => IntelHD
GFX0 => Normalerweise dedizierte Grafik auf PCIe
GFX1 und GFX2 => Ebenfalls per PCIe angebundene dedizierte Karten

Beim Hack sitzt die dedizierte normalerweise auf GFX0. Kopier doch einfach mal den gesamten GFX1 Bereich und füge Ihn als GFX0 ein. Die ControlID´s und so weiter sollten passen die sind eigentlich bei allen ATI Karten ziemlich identisch.

Ich schreibe gleich ein Update dazu...

Puh, so nun das versprochene Update. Vorab sei gesagt es wird ein wenig mehr Text und geht ein bisschen mehr in die Tiefe...

Ich habe mich gestern Abend und auch Heute noch intensiv mit dem Thema beschäftigt und einige Interessante Dinge über OS-X und dessen Umgang mit dem GraphicsPowerManagement sowie der Vergleichbarkeit von Benchmark Ergebnissen zwischen OS-X und Windows gelernt. Fast überall wo es um das Thema geht steht zu lesen, dass Benchmark Ergebnisse zwischen OS-X und anderen Plattformen nur bedingt miteinander vergleichbar sind was in der Eigenart begründet liegt, dass bei OS-X VSYNC prinzipiell aktiv ist. Apple nutzt sein QuartzExtreme Framework auch massiv für die Darstellung der GUI und wendet hier zum Rendern im großen und ganzen die selben Techniken an, wie sie zum Beispiel auch in Spielen oder Benchmarks Verwendung finden. Um nun zu verhindern, dass es innerhalb der GUI hässliche Tearing Effekte gibt aktiviert der WindowsServer von OS-X VSYNC also per default. Aber was bedeutet dies nun?

VSYNC ist eine Technik, welche die Bildwiederholrate der GPU mit der des Monitors synchronisiert. Sprich wenn ein Monitor eine Wiederholrate zwischen 60 und 75hz hat (typischer Wert für LCD´s) berechnet die Grafikkarte auch nur 60 bis 75 Frames/Sek. sofern sie schneller ist als die Wiederholrate des Monitors. Das Ergebnis ist ein schlechterer Benchmark Wert da ja maximal so viele Frames erreicht werden wie sie der Monitor auch darstellen kann und im Gegenzug erhält man eine kühlere GPU und geringeren Stromverbrauch da ja weniger berechnet werden muss.

Das Ganze gilt im Übrigen nur, wenn es darum geht auch etwas auf dem Monitor darzustellen. Geht es darum die GPU zum rendern zum Beispiel in FinalCut zu benutzen lässt sich für diese Tasks ohne direkte Ausgabe auf dem Bildschirm VSYNC gezielt deaktivieren. Hier kann die GPU nun also mit ihrer vollen Power zu Werke gehen und genau das ist auch der Punkt an dem das AGPM ins Spiel kommt denn bei allen einigermaßen aktuellen GPU´s ( meine HD5570 Möhre lasse ich da mal raus ) dürfte die Power je nach Detailstufe und Qualität auch ohne Taktänderungen ausreichen um die geforderten 60 Frames zu rendern...

Sucht man im Internet mal nach AGPM Patch wird man reichlich fündig allerdings bezieht sich der allergrößte Teil von dem was man findet auf NVIDIA Karten die AMD Fraktion steht hier ziemlich im Regen sprich so richtig schlüssiges zum AGPM und AMD Karten findet man nicht wirklich. Natürlich habe ich mich gefragt warum ist das so und die Antwort ist eigentlich ziemlich einfach die AMD Karten regeln diese Dinge ganz offensichtlich über den jeweiligen FrameBuffer sprich alle nötigen Informationen sind dort schon enthalten man muss der AppleGraphicsPowerManagent.kext also nur noch beibiegen wie die Karte zu handhaben ist. Wie und ob der Kext überhaupt geladen wird hängt sehr von der gewählten SystemDefinition ab und von der Art wie die AMD Karte dem System "nahegebracht" wurde. Schaut man sich die Info.plist in der AGPM.kext an findet man eine ziemlich lange Liste von Maschinentypen:

Apple unterscheidet hier zwischen neueren und älteren Maschinen. die älteren Maschinen stehen noch mit dem Klarnamen da, die neueren nur noch mit dem Produktidentifier zusätzlich zur Unterscheidung in der Namensgebung ändert sich auch die Art und Weise wie AGPM angesteuert wird was uns aber jetzt erstmal nicht kümmern muss, da die meisten von uns doch eine der aktuelleren SystemDefinitionen verwenden dürften. In meinem Fall wäre das zum Beispiel ein iMAC 13.1 was dem Identifier Mac-00BE6ED71E35EB86 entspricht ( einfach im CloverConfigurator in der Sektion SMBIOS nachgesehen ) für die Mülltonne wäre es Mac-F60DEB81FF30ACF6. Ob Ihr nun überhaupt tätig werden müsst hängt davon ab ob AGPM mit der Systemdefinition und der eingesetzten Grafikkarte was anfangen kann. Prüfen kann man das einfach indem man sich mal die Konsole öffnet und oben im Filter AGPM eingibt falls das Ergebnis so aussieht ist Handlungsbedarf gegeben:

[AGPM Controller] unknownPlattform bedeutet, dass AGPM nichts mit Eurer Kombination anfangen kann im schlimmsten Fall kann das bedeuten, dass Eure GPU irgendwo im tiefsten IDLE rum dümpelt was zwar unfassbar Energieeffizient ist allerdings auch alles andere als performant. Seht Ihr gar nichts aber die AGPM ist geladen, dann braucht Ihr eigentlich nichts weiter tun, AGPM ist aktiv und taktet die Karte je nach Bedarf hoch oder runter. Gut, aber was tun, wenn es nicht wirklich läuft? Wenn es nicht wirklich laufen will solltet Ihr zunächst mal eure gewählte SystemDefinition überprüfen und nachsehen welche Geräte eigentlich für AGPM in der gewälten Definition zur Verfügung stehen. Hierzu eignet sich ein plist Editor bestens. In meinem Fall ( iMac 13.2 ) sieht das Ganze so aus (der Inhalt der Key´s ist ausgeblendet):

Gut zu erkennen ist, dass neben den beiden Standard Geräten (GFX0,IGPU) noch 2 NVIDIA Karten definiert sind anders sieht es bei der Mülltonne aus:

Ihr fehlt das Gerät GFX0 was für unsere Zwecke eher suboptimal ist denn ein schneller Blick in den IORegExplorer zeigt uns doch recht deutlich, dass sich die Grafikkarte im Hackintosh als GFX0 ausgibt sofern es keine iGPU ist das Resultat ist AGPM lädt entweder gar nicht oder aber meldet "unknown Plattform". Das Ganze lässt sich aber umschiffen indem man den Eintrag an seine Gegebenheiten anpasst. Wie oben schon geschrieben benötigen wir eigentlich nur den passenden Framebuffer (-> AMD Karte muss korrekt erkannt werden, lässt sich unter Systemprofiler->PCI prüfen) bei mir sieht es so aus:

Steht da bei Euch nur ATY,Framebuffer oder gar "Es wurden keine PCI Gräte gefunden" müsst Ihr dringend erstmal Eure device Injection auf die Reihe kriegen denn aktuell läuft Eure AMD Graka mit einem generischen Treiber ohne jedes PowerManagement. Sieht es bei Euch so ähnlich aus, wie bei mir kann es jetzt ans Eingemachte gehen. Dazu wird nun die info.plist der AGPM bearbeitet. Wenn wir uns die bestehenden Einträge der Mülltonne ansehen, dann sehen wir das hier 2 Grafikkarten definiert sind (nicht verwunderlich die Tonne hat 2 GPU´s) jede Karte besitzt eine eigene ControlID (16 und 17) die dem AGPM sagt wie die Karte zu steppen ist. Vergleichen wir diese Einträge nun mit dem Gerät GFX0 zum Beispiel aus dem iMac 13.1 fällt auf, dass auch hier die ControlID 17 zum Einsatz kommt und genau hier können wir ansetzen. Als erstes löschen wir mal die beiden vorhandenen Einträge aus dem MacPro 6.1 Profil und dann kopieren wir uns das GFX0 Gerät aus dem iMac 13.1 Eintrag. Ist alles erledigt sollte das jetzt in etwa so aussehen:

Damit ist erstmal der Grundstein dafür gelegt, dass das GF0 Device angesprochen wird. Im nächsten Schritt fügen wir jetzt noch unsere Grafikkarte hinzu, die erledigen wir mit Hilfe der Device und Vendor ID. In meinem Fall sieht das so aus:

Dieser Eintrag sorgt dafür, dass AGPM Eure Karte richtig erkennt und nach der unter der control-id im jeweiligen Frambuffer hinterlegten Regeln taktet. Hat alles geklappt sieht das Ergebnis dann so aus:

Fazit: viel Aufwand für wenig Effekt zumindest bei meiner Karte denn ein mehr an Leistung spüre ich nicht wirklich dafür aber ein weniger an warm sprich die Karte geht im idle deutlich runter (leider liest der Sensor bei meiner GPU die Taktraten nicht, aber man sieht es dann doch recht deutlich an der Temperatur). Ich denke der X-Bench Wert spiegelt so ziemlich das wieder, was meine Karte auch zu leisten vermag:

Ich hab mich mal bzgl. der AppleGraphicsControl.kext bzw. derer Plugins schlau gemacht

Die AppleGraphicsDevicePolicy.kext regelt den MultiGPU support auf MAC´s was auch erklärt warum zum Beispiel für die Tonne schon Einträge vorhanden sind dafür aber für andere Kisten nicht (logisch denn die unterstützen per Design auch nur eine Karte). Die AppleMuxControl.kext ist zur Steuerung des Apple eigenen Gegenstücks zu Optimus und kommt nur bei den Maschinen zum Einsatz die neben der IntelHD auch noch eine dedizierte Karte nutzen (betrifft einige der MacBooks). Die ApplePolicyControl.kext nimmt direkten Bezug zum AppleIntelSNBGraphicsFB und adressiert somit die IntelHD3000. Definiert sind hier 2 MacBook Modelle. Mein Fazit daraus ist, dass eigentlich keines der Plugins aus der AppleGraphicsControl.kext auf einem Hack geladen werden muss bzw. keines dieser Plugins die Performance in irgendeiner Weise beeinflussen sollte.

Was genau meinst Du denn jetzt mit Beschleuniger sprich was soll beschleunigt bzw. aktiv sein und ist es nicht