mittelmäßige Performance mit Adobe Premiere Pro CC2020

  • Hallo zusammen,


    ich habe vor einiger Zeit meinen Hackintosh von Sierra auf Catalina gewechselt,damit ich mit der aktuellsten Version von Premiere Pro (CC2020) arbeiten kann.
    Das hat Dank der Hilfe im Forum auch gut geklappt - die aktuelle Hardware steht in meinem Profil.


    Bei der Arbeit mit Premiere ist allerdings aufgefallen, dass einfache Arbeitsschritte teilweise lange dauern, sobald die Sequenzen etwas komplexer sind (VIdeo mit Grafikvorlage o.ä.). Auch erscheint öfters das "bunte Rädchen"

    und die Software hängt. Das lief mit der Version, die ich vorher genutzt habe (Premiere CC2018 auf Sierra) besser.


    Zudem hatte ich mir von dem Wechsel von meiner GTX960 auf die RX580 mehr Performance erhofft. Das Rendern/Exportieren von Videos ist OK, aber es geht auch nicht übermäßig schnell.


    Ich habe ein recherchiert und glaube, dass es kein Problem von meinem Hackintosh ist, da in den Adobe-Foren sich auch viele PC oder Original-Mac-User darüber beschweren. Ich konnte aber keine Lösung finden, nur eine mögliche Fehlerquelle, die angeblich die Software verlangsamen könnte:


    - die GPU ist neuer als die CPU (RX580 mit einem i7 6700K)
    Kann das tatsächlich zu Perfomanceverlust führen ?


    Und hat jemand ggf. ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tipps, was ich noch ausprobieren könnte?


    Das Material und Cache-Files sind auf getrennten Festplatten und auch die übrige Hardware hat sich ja nicht verändert, deswegen kann ich mir zumindest die "Software-Hänger" nicht erklären.


    Vielen Dank!

  • du könntest gucken inwiefermn das plattform-komponentenabhängig ist, also inwiefern es bei einem pc mit intel oder amd cpu + nvidia cuda, oder amd graka windows als os , und mit pc , original +hacky-mac mit amd graka osx als os, aussieht um dir ein genaueres bild zu machen, -was und wie die unterschiede zur software-hardware aussehen.


    bei den festplatten, meinst du damit scheibenlaufwerke, oder sachen ala nvme-ssd? gibt es paging-files und wo-worauf sitzen die. wie sieht es mit dem ram aus.., vermutlicherweise spielt das alles zusammen.

    lg :)

  • Hallo apfel-baum , Danke für die Antwort:


    Unten die Info, die ich gefunden hatte. Das bezieht sich zwar nicht auf meine Hardware, aber ich frage mich eben, ob das Problem, was er beschreibt auch bei mir zutreffen könnte. ("That GPU is clearly overqualified for the CPU that you're using.")


    Unklar ist mir allerdings: "Premiere Pro really works best when the relative performances of both the CPU and the GPU are closely matched."


    Was meint er mit"relative Performance" ? Und woher weiß ich, ob die bei meinen Bauteilen passt?


    Zu Deinen anderen Fragen: OSX & die Software sind auf einer internen SSD,

    die Mediendaten und Vorschau-Dateien auf zwei getrennten, internen HDDs

    (alles über SATA angeschlossen).

    Mit demselben Setup bin ich mit Sierra und Premiere CC2018 gut gefahren,

    aber seit dem Update flutscht es nicht mehr so ;)


    RAM sind 32GB. Ich könnte aufrüsten auf 64, aber ich würde erstmal gerne wissen, ob das der Flaschenhals ist.


    Danke & einen schönen Abend!



    Info aus der Adobe Support-Community:

    I had previously warned other users about mismatching the relative performance of the GPU with regards to that of the CPU: That GPU is clearly overqualified for the CPU that you're using. Premiere Pro really works best when the relative performances of both the CPU and the GPU are closely matched. However, that RTX 2080 Ti significantly outperforms that i7-9700K, making that build just a waste of money as configured.

    Still, that does not explain the fact that Premiere Pro itself could have been better-engineered than the half-baked agglomeration that it currently is.

  • Zu Premiere Pro CC alleine kann ich keine Aussagen treffen, aber irgendwie entwickelt sich bei Adobe schon seit mehreren Versionen einiges wieder zurück. Zieht sich wie ein roter Faden durch...


    Ich kenne mehrere Leute, die genau den selben Eindruck haben, man kauft stetig bessere Hardware, aber bei manchen Programmen kommt's einem immer so vor, als wie wenn man sich Rückwärts bewegt.


    Mit den letzten Updates hat man wohl wieder einiges von der GPU auf die CPU verlagert. Es gibt zig Beispiele/Aktionen, da erinnert man sich an einen Quadra 700, oder zumindest an seinen alten PowerMac 9500/200 zurück. Bei der Bildverarbeitung/RAW Entwicklung z.B. setzt Capture One vorbildlich auf GPUs, da geht was vorwärts, bei Adobe werkelt oft die CPU. Egal was ich nutze, oft zäh wie Gummi.


    Was ein wenig geholfen hatte:

    eine komplette Neuinstallation der Macs, ohne Altlasten (egal ob Hackintosh oder die Macs). Ich schleppte bei meinen Rechnern die CC oft seit 2012/2013 mit. Da war allerlei Müll im System.


    Aber das deine GPU neuer ist wie die CPU halte ich für nicht relevant, entweder wird die GPU genutzt (wenn diese richtig erkannt wird), oder nicht, dann die CPU alleine.

    Wenn deine GPU zu schnell ist, muss sie auf Daten der CPU warten, sie verbrennt Zeit. Mehr net. Klingt mir nach so einer Standard-Antwort vom Support, um vom eigenen Müll abzulenken.


    Evtl. kannst du mal in den Voreinstellungen schauen, was genutzt wird, ob die GPU richtig erkannt wird. Oder mal die Aktivitätsanzeige inkl. dem GPU Verlauf nebenbei laufen lassen. Da siehst dann auch wie die Nutzung von CPU/GPU bei den einzelnen Aktionen ist.


    Evtl. wird deine GPU aber seit einem Update (Adobe-seitig) einfach nicht mehr so gut unterstützt, weil diese nicht optimal eingebunden wurde (jetzt Open CL oder Metal?), oder deren Code Müll ist. Hast du mal deine Scores mit LuxMark oder anderen Benchmarks verglichen? Läuft deine RX 580 sauber?


    Sarkasmus an: ganz ehrlich, die Wahrscheinlichkeit ist aber groß, das es an Premiere Pro liegt. Der Code ist vermutlich extrem stark auf gewisse Systeme/Arbeitsschritte zugeschnitten, damit's bei Präsentationen wider ganz amazing, super und fantastic ist ....

  • SammlerG Vielen Dank für die ausführliche Antwort!


    Und Ja, die Erfahrungen decken sich auch mit meinen... also das die neueren Software-Version nicht unbedingt besser laufen als ältere.


    Das System wurde mit der Installation von Catalina neu aufgesetzt (kein Update).

    Ich habe dann allerdings ein Timemachine-Backup mit den alten Programmen und Daten rüberkopiert - kann natürlich sein, dass dabei auch Müll wiederhergestellt wurde ;)


    Aber ich gehe davon aus, dass die RX580 richtig eingebunden ist und sauber läuft.

    Es ist ja nicht grundsätzlich alles schlecht, z.B. die Wiedergabe von 4K-Material in der Timeline läuft flüssiger als vorher. Aber sobald die Sequenzen komplexer werden, hängt die Software häufiger.


    Die GPU wird in Premiere erkannt (Hardwarebeschleunigung ist aktiviert), ich habe die Auswahl zwischen Metal und OpenCL, wobei ich aber keinen wesentlichen Unterschied bemerke beim Encodieren.


    Ich habe mal Cinebench laufen lassen und komme da auf 2161 cb. Das scheint OK zu sein für das System.


    Und Danke auch für den Hinweis mit Aktivitätsanzeige, das kannte ich noch nicht, die Option. Die Grafikkarte wird genutzt von Premiere und ist in der Auslastung selten über 20%... deswegen wundert es mich umso mehr, dass es hakt.


    Ich werd das mal beobachten... ;) Aber dann bin ich erstmal beruhigt, weil es wahrscheinlich nicht an meinem System hängt.

  • Hallo zusammen,


    ich habe nochmal recherchiert und bin auf ganz interessante Testergebnisse von Pudgetsystems.com bzw igorslab.de gestoßen.


    https://www.pugetsystems.com/l…-vs-AMD-Radeon-Vega-1206/


    https://www.igorslab.de/workst…rks-tests-und-details/10/


    Ich hatte darüber nachgedacht, meine RX580 gegen eine leistungsstärkere AMD-Karte zu tauschen, aber die Testergebnisse lassen mich zweifeln, ob das Sinn macht. Denn zwischen den einfachen und den höherwertigen AMD-Karten ist laut der Tests gar nicht soviel Unterschied bei den Rendern/Export/Playback-Prozessen mit Adobe Premiere.

    Der wesentliche Unterschied entsteht anscheinend zwischen nVidia und AMD, und das hilft mir ja nicht weiter (...denn ich will bei Catalina bleiben, weil die Adobe-Software ein aktuelles OSX benötigt).


    Ist jetzt ein bisschen eine Sackgasse, aber andererseits auch ganz aufschlussreich, denn ich sehe nicht, dass ich an der Situation jetzt etwas ändern könnte. Das Problem betrifft dann tatsächlich nicht Hackintosh-Systeme, sondern generell Systeme mit AMD-Karten.


    Oder habt ihr dazu noch Gedanken & Ideen ? Danke und viele Grüße!

  • Adobe ist ja leider in den letzten Jahren schon ziemlich hinter her ein ordentliches Einbeziehen der GPU zu Realisieren, mit einer der wesentlichen Gründe, wieso für Video editing am Mac vorzugsweise Final Cut eingesetzt wurde, oder eben in letzter Zeit vermehrt Davinvi Resolve, da dort eben eine gute GPU Unterstützung vorhanden ist. Und dies dann auch die Multi-GPU (bei Davind Resolve allerdings nur bei der kostenpflichtigen Studio Version) ... Also vielleicht mal de gratis version con Davini Resolve installieren, und dort ein File exportieren und die Zeit vergleichen?

    Lg TimmTomm

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    Sonoma - iMacPro1,1/ Asrock z370m Pro4 / i7 8700k / Asus Radeon VII /64 GB DDR4-3000 G.SKILL Aegis/ Broadcom Bcm943602cd 802.11ac WiFi Bluetooth / Zalman S2 / OpenCore 0.8.5

  • Hallo und Danke für die Antwort!


    Also, für einen Wechsel der Software ist der Leidendruck nicht hoch genug ;)


    Generell bin ich ja sehr zufrieden mit Premiere und die Leistung ist auch nicht so schlimm, dass ich damit nicht arbeiten kann. Es hakt halt nur an Stellen, an denen es mit einer älteren Version besser lief und der Zugewinn an Performance durch die neue GPU ist nicht so groß, wie es ich erhofft hatte.


    Aber ein Wechsel der Software würde sich für mich persönlich nicht lohnen, weil da ja auch Workflows mit Kunden & Kollegen dranhängen, die ich nicht beeinflussen kann.


    Mir ging es erstmal darum, ob ich mit meinem bestehenden System noch was rausholen kann... Oder durch eine bessere GPU.

    Aber wahrscheinlich muss ich eher warten, dass Adobe die Einbindung von AMD-GPUs verbessert... mal schauen, was da noch kommt.


    Einen schönen Abend!