Spotify Connect ist ein super praktisches feature für treue Spotify Premium Kunden. Die meisten AV-Receiver kommen heute sogar mit integrierter Connect Funktion, sodass man von überall aus dem eigenen Netzwerk auf diese Musikanlage streamen kann. Leider kommen diese Anlagen auch mit ihrem Preis. Ein Beispiel: Der Yamaha RX-V483 mit aktuell rund 345€ bei Amazon: https://www.amazon.de/dp/B0716…ag=IRELjwFsoJDjnhQfXLWtdg
Wer sich sowas nicht leisten möchte, oder einen guten, aber dennoch älteren Verstärker besitzt ist somit leider von der Unterstützung ausgeschlossen. Ich habe sogar das doppelte Pech: Mein Verstärker aus dem letzten Jahr hat weder WLAN, noch Ethernet und somit also auch überhaupt keine Chance auf Spotify Connect.
... Falsch gedacht! Eines hat der schöne Yamaha RX-V381 nämlich: 4 HDMI Eingänge. Nun gibt es eine ganz einfache Lösung, die da lautet: Google Chromecast. Kostet gerade in der 2. Generation bei Mindfactory knapp 40€ : https://www.mindfactory.de/pro…--Generation_1061758.html
Aber das wäre ja zu einfach. Und da kam mir eine Idee. Der Raspberry Pi! Fast jeder von uns Nerds hat doch so einen, oder gleich mehrere zuhause. Sie sind sehr effizient und vielseitig einsetzbar, kosten 'nen Appel und 'n Ei und für tausende kreative Ideen die einfachste Lösung. Also warum nicht auch dafür? Das hat sich der dtcooper auch gedacht und daher "Raspotify" entwickelt. Es emuliert einen Spotify Klienten und wählt sich ganz einfach in das lokale Netzwerk ein.
Um den Installationsprozess für Anfänger zu vereinfachen hat er ein Skript geschrieben, welches sich über diesen Befehl herunterladen und ausführen lässt:
"Aber Anfänger sind wir doch gar nicht!"
Genau... Deshalb auch noch kurz, was dahinter steckt:
(Macht übrigens keinen Unterschied, ob Skript oder manuell, kommt das gleiche raus. Wer faul ist, nimmt das Skript. Ähh... ich meine effizient )
So schwierig ist es also gar nicht. Wenn der ganze Kram installiert ist sollte es auch schon funktionieren. Doch auch konfigurieren kann man ihn noch ein kleines bisschen:
Um die Konfigurationsdatei zu erreichen mit dem Editor nano oder vim die Datei /etc/default/raspotify ausführen:
Die Bitrate kann beispielsweise angepasst werden. Standardmäßig steht diese auf 160, kann jedoch auf 320 erhöht werden. Dies entspricht der extremen Sound Qualität der Spotify App. Nicht vergessen die Zeile auszukommentieren (# davor entfernen)!
Außerdem könnt ihr noch den Namen anpassen. Auch hier wieder die Raute (# - Neuer Begriff: Hashtag) entfernen.
Das wars auch schon. Raspberry Pi in die Ecke, via HDMI an die Anlage und schon kann es losgehen. Selbstverständlich lässt sich auch der Klinke Ausgang nutzen, allerdings liefert dieser wirklich sehr bescheidene Qualität. Über HDMI klingt das schon viel besser!
Troubleshooting:
"Meine Anlage erkennt den gar nicht!": Jep, meine auch nicht. Kopfhörer in den Klinke Ausgang, die Raspberry-Pi Konfiguration aufrufen (sudo raspi-config) und den HDMI Ausgang erzwingen (Advanced - Audio). Dann sollte es gehen.
"Das klingt scheiße! Dieses rauschen nervt...": Lautstärke des Pi nicht auf 100% stellen. Dabei fängt der leider an zu klirren, was für den alltäglichen gebrauch echt nicht schön ist. 90% reichen vollkommen. Ab 95 fängt er an ekelhaft zu klingen. Also lieber mal
ausführen. Klingt gleich viel besser.
-> Damit habe ich mich 2 Wochen aufgehalten, alles mögliche andere probiert und nix funktionierte. Das war des Rätsels Lösung...
Nachteile gegenüber Spotify Connect anlagen:
1. Das Verbinden zu dem Raspberry Pi braucht etwas länger. Geduld ist hier angesagt.
2. Das Ändern der Reihenfolge der Titel in der Warteschlange funktioniert nicht. Scheint eine einfache "Queue" (wer damit nix anfangen kann: schau dir lineare Datentypen an, oder es ist dir einfach egal) zu sein. First in, First out. Wenn man jedoch einen Titel zur Warteschlange hinzufügen möchte (als nächstes abspielen) funktioniert es bestens.
Alles in allem ist dennoch eine super einfache Lösung, die bei den wenigen Nachteilen durchaus in Erwägung gezogen werden kann. Womit dies auch umzusetzen ist (falls man sowas bereits besitzt): Volumio oder Fhem besitzen Erweiterungen für Spotify Connect. Auch Mopidy besitzt eine Erweiterung dafür, sowie auch Youtube, SoundCloud und viele mehr! Wer das also auf ein neues Level bringen möchte: Tobt euch aus
Und wer es auf ein ganz anderes Level bringen möchte: Mit einem ESP8266 Board ist Spotify Connect ebenfalls umzusetzen
Viel Spaß beim nachbasteln