Vor einigen Wochen holte mich ja meine Atari-Vergangenheit ein (Vgl. Hat hier noch jemand einen funktionierenden Atari ST?).
Heute nun finde ich tatsächlich die Disk "Uni Seminararbeiten", und die Suche nach einem Gerät, mit dem man diese womöglich gar nicht mehr lesbare Diskette auslesen könnte, führte mich nicht nur zu einem ratlosen Blick auf meinen "eSchrott", sondern auch zu folgendem philosophischen Gedanken:
Gibt es einen Gott, der in Wirklichkeit "Murphy" heißen könnte?
Beten Milliarden Gläubige nicht in Wirklichkeit zu einem falschen Gott? Einer gütigen Götze, die in Wirklichkeit gar nicht existiert, wohl aber stattdessen dieser bösartige Gott Murphy, der sich permanent perverse Späße auf unsere Kosten erlaubt?
Schon bei meinen Serienunfällen im letzten Jahr, als ich es tatsächlich schaffte, als einziges funktionierendes Macintosh-Gerät (abgesehen von meinem gelähmten PowerBook) nur noch mein 10" HacBook Schnulli mit 10.6.5 in den Tatzen zu halten, hatte ich mich gefragt, ob es nicht eine bösartige immaterielle Macht im Universum gebe, das uns das weltliche Leben absichtlich schwer macht, weil seine Natur das Böse ist.
Heute nun halte ich die 3.5" Disk mit meiner studentischen Vergangenheit in der Tatze - und sehe auf einen uralten AMD Athlon Xwasweißich-PC, der als einziges noch ein Diskettenlaufwerk hat. Selbstverständlich völlig zugestaubt und nicht mehr angeschlossen. Ein hoffentlich funktionierender VGA-Monitor steht noch irgendwo in der Ecke, aber vermutlich keine passende Maus mehr. Nach meiner Erinnerung ist auf dem AMD noch XP auf einer HD, die bereits randvoll war.
Allein der Gedanke, diesen ganzen Kram lauffähig zu kriegen, ermüdet mich schon.
Aber der Horror packt mich bei der Erinnerung, dass diese Disk zwar womöglich durch ein Tool damals für DOS-PC lesbar, aber bei einem einzigen Schreibvorgang unter TOS 1.0 wieder für Dosen unlesbar gemacht zu haben ...
Kann diese Ansammlung von immer weiter exponentiell expandierender Probleme für die Kleinigkeit einer Disk-Operation wirklich nur blanker Zufall sein?
Wäre das adäquate Gegenstück zu solch eines Problems nicht eine Serie von Glückssträhnen, angefangen vom Millionenlottogewinn bis hin zur Unsterblichkeit und ewiger Zufriedenheit?
Wieso gibt es Ersteres am laufenden Band und Letzteres gar nicht?