Sollte es eine Wahlpflicht bei uns geben?

  • @blackcat


    Wo es Pflicht gibt, gibt es auch Strafe für die Nicht­er­fül­lung der Pflicht.
    Wie willst du die Leute bestrafen? Mit Peitsche oder Geldstrafe?

  • Das sieht man ja durchaus bei der Nutzung bzw. dem Verweis auf Behördendaten - die einen picken sich das heraus, was ihnen in ihr Weltbild paßt, um andere damit zu missionieren


    Falls du das auf mich beziehst, dann hast du den Kontext immer noch nicht verstanden. Ich habe auf die Aussage reagiert, dass die Aussagen der AfD vom BKA-Bericht "KO geschlagen" wurden - und genau diesem Bericht habe ich zitiert. Ich habe nichts herausgepickt, was in mein Weltbild passt, sondern ich habe Bezug auf das genommen, was eine andere Person als Teil ihrer Meinungsäußerung verwendet hat, um ihr aufzuzeigen, dass ihre Meinung über den BKA-Bericht nicht viel mit dem zu tun hat, was da tatsächlich drinsteht. Wenn das "missionieren" ist, dann akzeptiert mich als euren Propheten!


    Nichtwähler jedoch sehr wohl.


    Würde es eine Partei mit realistischen Erfolgschancen geben, die sich durch ihr Wahlprogramm oder ihre bisherige Politik nicht ins Aus katapultieren würde bzw. hätte, würde ich wählen gehen.

  • Das System braucht halt eine NICHTWÄHLER Partei welche bei ALLEM was die anderen vorschlagen NEIN sagt.


    Dann können die "Etablierten" Parteien weniger Kaputt machen

    Macbook Pro Retina 2015 + 16GB ram 1TBGB ssd AMD Radeon R9 M370X 2048 MB  OSX 10.14.6)
    GA-Z77 DS3H + i7 3770 + 24GB RAM, RX580 8GB,240GB evo960 NMVe, TP-Link T8E (AC Wlan) + Bluetooth usbstick OSX 10.14.6 OC(on stick)


  • Ich vermute mal, dass bei den meisten das Argument von Nightflyer den Ausschlag gibt.
    (…)
    Eine Wahlpflicht könnte hingegen den ein oder anderen an seine Verantwortung erinnern…


    Das ist meine Grundüberzeugung, der Staat darf sich so wenig wie möglich einmischen, Pflichten ergeben sich schon genügend. Ausufernde Überwachungswahn trotz guter Gesetze, populistisches Fordern von noch schärferen Gesetzen obwohl vielfach vorhandene nicht konsequent genutzt werden, sind mir ein Gräuel.

    ASUS PRIME X299-DELUXE i9-9940X • DDR4 64GB • SSD 960 PRO 1TB • Thunderbolt3 Titan Ridge • 2x AMD Radeon RX Vega 64 • BMD Intensity Pro 4K

    ASUS WS X299 SAGE/10G i9-10980XE • DDR4 64GB • SSD 970 PRO 1TB • Thunderbolt3 Titan Ridge • 2x AMD Radeon VII • BMD DeckLink 4K Extreme 12G


    Ordnung ist die primitivste Form von Chaos. (Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger)

  • Frau Merkel und Her Schulz standen gerade vor meinem Haus und haben mich persönlich gebeten Sontag wählen zu gehen.

    iMacPro1,1 im PowerMac G5 Wakü ● AsRock Z270 Taichi i7 6700k @4,7GHz ● OpenCore Big Sur & Win10 ● Style/Umbau

    MacBookPro11,1 ● Lenovo IdeaPad Z710 i7 ● OpenCore Big Sur & Win10

    Mac mini M1 16GB/512GB - iPhone 13 Pro Max 256GB

  • Sehr anständig. Standen sie Hand in Hand? :)

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    Ordnung ist die primitivste Form von Chaos. (Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger)

  • Ich habe meine eigenen Argumente gegen eine Wahlpflicht.

    Hacken ⛏️⛏️
    Haken ✔️

    .

    anscheinend: es sieht so aus als ob, und wird wohl stimmen

    scheinbar: es sieht so aus als ob, stimmt aber nicht

  • @'apfelnico, Na aber logo, beide haben zugesichert das es für Wahlgänger den iMacPro kostenlos für alle geben wird. Nichtwähler bekommen einen PC von Samsung :-)

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  • Eigentlich wollte ich mich hieran nicht beteiligen, doch wenn ich diese Überschrift lese muss ich auch ein paar Worte dazu sagen.


    Auf die Frage aus der Überschrift kann es nur eine richtige Antwort geben. —> NEIN!


    So eine Zwang ist zutiefst undemokratisch, totalitär & anti freiheitlich!


    Es verstößt gleich gegen mehre Artikel des Grundgesetzes: Art.1, Art.2 Punkt 1, Art.3 Punkt 3, Art.4 Punkt 1…


    Die Entscheidung nicht zur Wahl zu gehen ist selber auch eine Wahl, nämlich die Wahl sich am Politischen System nicht zu beteiligen. Das Recht diese Wahl zu treffen wird uns durchs GG garantiert. Ob das nun Politisch engagierten Leuten passt oder nicht. Man darf Menschen nicht dazu zwingen, genauso wenig wie man Menschen dazu zwingen darf, nicht wählen zu gehen.


    Jeder der Mensch sowohl zu dem einen oder dem anderen ernsthaft zwingen will, muss darüber im klaren sein, dass er mit seinem Gedankengut Gefahr läuft in eine extremistische Schiene abzurutschen.


    Moralische Argumente zählen bei Fragen solch grundlegende menschliche Rechte & Freiheiten betreffend nicht. Moral ist eine Subjektive Einstellung des Einzelnen, die von Person zu Person unterschiedlich ist. Man darf die Rechte & Freiheiten des Einen, nicht auf Grundlage der Moral eines Anderen einschränken.



    Das ganze hier mal bei Seite^^


    Wahlpflicht wird meist aus der Hoffnung heraus gefordert, dadurch seine eigne Politische Ausrichtung zu stärken.


    Doch außer einer höheren Wahlbeteiligung bringt es keinen positiven Effekt. Jemand dem das Politsystem egal ist oder der keine Perspektive in der Politik sieht, kann auch keine qualifizierte Wahlentscheidung treffen. Eine Wahlpflicht bedeutet nicht das sich die Leute deswegen automatisch mehr mit Politik befassen.


    Die geringe Wahlbeteiligung ist nur ein Symptom & nicht das Problem. Die Leute bleiben der Wahl nicht aus Dummheit oder Faulheit fern. Sondern zum aller größten Teil, weil sie keine Perspektive, keine echte Wahlmöglichkeit sehen. Da sie keinem der Kandidaten/Parteien mehr vertrauen. (Es glauben eben immer weniger Leute daran: „Du musst nur das richtige wählen & dann wird’s schon besser“)


    Eins der wahren Probleme in der BRD ist doch, das Sie keine wasch echte Demokratie, im Sinne der Wortbedeutung, ist. Demokratie heißt nicht, dass man alle 4 Jahre ein Kreuz auf einem Zettel macht. Die BRD ist eine „Repräsentative Demokratie“. Wo man Leute wählt, die dann die Wahl/Entscheidungen für einen treffen. Wodurch der wahren Einfluss der Menschen auf politische Entscheidungen, auf ein Minimum reduziert ist. Wenn man die Lage in der BRD wirklich verbessern will, wäre es z.B. ein Anfang GG Art. 20 Punkt2 Satz 2 in Gänze Umzusetzen & aus der BRD eine „Direkte Demokratie“ zu machen. Mit Direktwahlen & Volksabstimmungen. Die viel besser den wahren Willen der Bevölkerung Wiederspiegeln würde. Das würde dann auch wieder mehr Leute in die Wahllokale holen, weil sie merken würden das sie mit ihrer Wahl wirklich etwas bewirken können.


    Das derzeitige System führt eben auch zu solchen Koriosität wie 2005. Wo Leute die SPD gewählt haben, weil sie weiter Schröder als Kanzler wollten, am Ende damit Merkel zur Kanzlerin gemacht haben, große Koalition sei dank.


    Entschuldigt wenn ich hier & da etwas aufbrausend geworden bin. Es regt mich einfach auf & entsetzt mich zu sehen, dass es Leute gibt, die ernsthaft überlegen, Grundfreiheiten einzuschränken, für die anderswo gekämpft wird um sie zu bekommen.


    Eine Frage die mir gerade erst kommt, was soll dann mit denen passieren die trotz Pflicht nicht zur Wahl gehen? Werden die mit der Polizei ins Wahllokal geschleift? Müssen die Strafe zahlen? Werden die in Erzwingungshaft gesteckt wie GEZ Verweigerer? Verlieren diese ihre Wahl & Bürgerrechte komplett? Wer sich einen Pflicht ausdenkt, muss sich auch Maßnahmen überlegen um diese durch zu setzen!


    Ich wurde noch in ein System hinein geboren, wo die Partei, die Partei immer recht hat! Wo Leute die nicht zur Wahl gingen zu Hause Besuch bekamen, so auch meine Familie! Es ist schrecklich mit anzusehen wie all dies was gerade erst 28 Jahre her ist, heute schon wieder total vergessen ist! :(:wallbash:

    1. System (iMac19,2):

    Gigabyte H370 HD3 | Intel i5-9400f 6x2,9Ghz | Gigabyte Radeon RX 570 4GB | Fenvi Broadcom BCM943602CS | Crucial Ballistix Sport 16GB 2x8GB DDR4 2400MHz | SSDs 2x Samsung 970 EVO Plus 250GB 1x Samsung 860 QVO 1TB & 1x WD Blue SN570 1TB | macOS Sonoma 14.4.1 | Windows11 Pro x64 v23H2 | OpenCore v0.9.9 & OCLP 1.4.3


    2. System (MacbookPro12.1): Link

    Echtes Macbook | Hardware Upgrade: Samsung 970 EVO Plus 512GB | macOS Sonoma 14.4.1 | Windows11 Pro x64 v23H2 | OpenCore Legacy Patcher v1.4.3


    1. Smartphone (iPhone 12): Link

    Violett | 128GB | iOS 17.2 | SIM Karten Umbau von Single auf Dual SIM Kartenleser


    2. Smartphone (iPhone XS): Link

    Space Grey | 512GB | iOS 17.1.2 | Gehäuse Tausch gegen eins im Design vom iPhone 14pro

  • Vergessen ist es sicher nicht ganz im Gegenteil aber ich glaube das viele Menschen insbesondere die, die davon nie betroffen waren einfach auch keinen Bezug dazu haben. Ich bin zum Beispiel ein Kind des Westens und kenne daher einfach auch nur die Freiheit mehr oder weniger zu tun oder lassen was ich möchte sprich gehe ich wählen dann tue ich das aus Überzeugung und gehe ich nicht dann ist das auch okay und zum Teil auch Überzeugung. Was ich damit sagen möchte ist das es leicht ist solche Dinge aus dem blauen heraus zu fordern wenn man in keiner Weise erlebt/erfahren hat wohin so etwas führen kann....


    Vor diesem Hintergrund ist es eigentlich dann auch gar nicht so abwegig zu fragen ob es nicht besser wäre wenn es eine Pflicht zur Wahl geben würde denn immerhin begünstigt die Verweigerung des Wahlgangs nachweislich Parteien im radikalen Spektrum denen es eben gelingt ihre Anhänger zu mobilisieren ist halt einfache Prozentrechnung am langen Ende. Schaut man sich aber mal die Wahlbeteiligung bei der Letzten Bundestagswahl an dann ist das gar nicht so ein großer Faktor denn von...


    ... insgesamt 80,52 Millionen Deutschen
    ... waren 61,95 Millionen wahlberechtigt und von denen haben
    ... 44,31 Millionen von Ihrem Wahlrecht gebrauch gemacht was einer Beteiligung von
    ... 71,5 Prozent entspricht


    also gar nicht mal so schlecht. Wenn man jetzt noch bedenkt das unter den Nichtwählern ein nicht unerheblicher Prozentsatz ist der, obwohl wahlberechtigt, einfach nicht mehr in der Lage ist eine Stimme abzugeben sei es aus gesundheitlichen Gründen (ich erlebe das eben selbst mit meinem Vater der gerne würde aber nicht kann weil unverhofft erkrankt) oder aufgrund des Alters und den damit einhergehenden Einschränkungen der kognitiven Fähigkeiten relativiert sich das noch Ergebnis noch weiter denn dazu gibt es schlicht keine Zahlen. Trotzdem würde ich sagen das eine Beteiligung von 71,5 Prozent schon einen relativ guten Schnitt durch des Volkes Meinung darstellt. Ich für meinen Teil denke das es absolut gar keinen Grund gibt eine Wahlpflicht zu fordern wenn sich deutlich mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten einbringen. Bei eine Beteiligung jenseits der 70% aller berechtigten Wähler ist doch alles in bester Ordnung...

  • Die Behauptung Nichtwähler unterstützen indirekt extreme Parteien, wird zwar immer gern hergenommen. Ist aber selber nichts als Politpropaganda & lenkt gekonnt von der wahren Ursache ab. Wenn die Extremen Parteien immer mehr Zulauf haben, liegt das nicht an den Nichtwählern. Das liegt daran das die 4 großen Parteien in der Vergangenheit immer & immer wieder das Vertrauen der Wähler in sie gebrochen haben! In der Politik ist es leider normal, hat man etwas verbockt, die Schuld dafür seinem politischen Gegner oder einem anderen Sündenbock in die Schuhe zu schieben. Und Nichtwähler sind da eben das gefundene Opfer für!


    Zusätzlich geht diese Behauptung von einem falschen Denkansatz aus, nämlich, das würden auch der überwiegende Teil an Nichtwähler zur Wahl gehen, diese dann überwiegend eine der großen oder mittleren Parteien wählen würde. Doch ist es viel wahrscheinlicher das Nichtwähler erstreckt extrem wählen würden. Denn was unterscheidet einen Nichtwähler von einem Extremwähler? Der Glaube ins System, den der Extremwähler noch hat & der Nichtwähler eben nicht mehr.


    Egal wie hoch die Wahlbeteiligung ist, Wahlpflicht ist & bleibt ein herumdocktern an Symptomen! Solange man nur Symptombekämpfung betreibt & nicht das Politsystem als solches reformiert, kann sich nichts zum besseren ändern.


    Man sollte die Menschen nicht nach Rechts vs Links beurteilen, sondern nach ihren Taten. Ich folge keiner bestimmten religiösen Lehre, muss aber sagen, mit diesem Zitat hat die Bibel leider recht: "an ihren taten sollt ihr sie erkennen". Den mit Worten kann man lügen, mit Taten nicht.


    Aber das erkennt man wohl erst wirklich, wenn man aus dem Rechts vs Links, Teile & Herrsche Spiel ausgestiegen ist. :/

    1. System (iMac19,2):

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    2. System (MacbookPro12.1): Link

    Echtes Macbook | Hardware Upgrade: Samsung 970 EVO Plus 512GB | macOS Sonoma 14.4.1 | Windows11 Pro x64 v23H2 | OpenCore Legacy Patcher v1.4.3


    1. Smartphone (iPhone 12): Link

    Violett | 128GB | iOS 17.2 | SIM Karten Umbau von Single auf Dual SIM Kartenleser


    2. Smartphone (iPhone XS): Link

    Space Grey | 512GB | iOS 17.1.2 | Gehäuse Tausch gegen eins im Design vom iPhone 14pro

  • Man kann die Menschen ihr Recht eben nicht wählen zu wollen nicht berauben. Das ist ihr Recht. Jedoch ich kann die Befürchtung einiger verstehen, wo die Gefahren stehen können. Und die Gefahren für eine tolerante und liberale Gesellschaft sind immer extremistische Parteien die revolutionieren wollen. Die durch geringe Beteiligung grössere Bedeutung bekommen können.
    Deswegen ist es besser, dass durch größere Beteiligung die Gefahr, dass Extremisten zur Macht kommen können gemindert wird. Und da hätte man einige Möglichkeiten.
    Man könnte das Wählen einfacher machen. Wählen durch Internet zum Beispiel, schnell, modern und bequem.
    Mein hackintosh hat gewählt, könnte man sagen!

  • Mal davon ausgehend - was falsch sein mag - dass keine der nicht extremen bzw. extremen Parteien der anderen Richtung mit der ExPa ein Bündnis eingehen würde, müsste sie über 50% der Stimmen bekommen um regieren zu können.
    Wenn sie das bei um 10% reduzierter Wahlbeteiligung tun würde und keiner der Nicht Wähler die ExPa gewählt hätte, hätte die ExPa immer noch über 45% bei der ursprünglichen Wahlbeteiligung gehabt.
    Mit 45% wäre sie sicher stärkste Partei und sie wäre damit nicht mehr extrem, sondern mainstream :)


    Wenn es an der Wahlbeteiligung liegt, dass eine ExPa an die Macht kommt, ist das Kind schon tief im Brunnen.


    Das Problem mit der Demokratie ist, dass das Beste für die Gemeinschaft, nicht notwendigerweise das Beste für den Einzelnen ist, der Einzelne aber für gewöhnlich nach
    seinen Interessen und Ängsten abstimmt.


    Russeau hat das Volonté générale und volonté de tous genannt.


    Statt über Wahlbeteiligung und dumme Wähler zu schimpfen, sollten die Parteien, entweder die Interessen und Ängste der Wähler mehr berücksichtigen oder ihnen besser verständlich machen, warum ihre Interessen hinter denen der Gemeinschaft zurückstehen sollen und vor allem, dass das was sie vorhaben überhaupt im Interesse der Gemeinschaft ist.

  • Man würde behaupten, der Staat wird durch den auf das Gemeinwohl gerichteten Allgemeinwillen („volonté générale“) bestimmt. Gesamtwille ist jedoch in der Praxis schwer zu definieren. Es ist eine Resultante.
    Oder anders gesagt, der Gesamtwille enthält konträre Wünsche. Die alle ausgeklammert, ergäbe einen Minimalkonsens, den ein Staat umsetzen könnte.
    Es ist jedoch wichtig möglichst viele einzelne „volonté“, oder Wünsche im Topf zu haben um gerechte Resultante zu bekommen. Daher ist die Wahlbeteiligung immer von Bedeutung.

  • @blackcat


    Wo es Pflicht gibt, gibt es auch Strafe für die Nicht­er­fül­lung der Pflicht.
    Wie willst du die Leute bestrafen? Mit Peitsche oder Geldstrafe?


    Soweit ich weiß, wird in entsprechenden Staaten sowas mit einer Geldstrafe geregelt. Ausgenommen sind Fälle, bei denen der Wähler dieser Pflicht nicht nachkommen konnte (z.B. durch Krankheit, Abwesenheit etc.). Diese sollten aber heutzutage mit Briefwahlmöglichkeiten begrenzt sein.



    Falls du das auf mich beziehst, dann hast du den Kontext immer noch nicht verstanden. (...) Wenn das "missionieren" ist, dann akzeptiert mich als euren Propheten!


    Nein, bezog ich nicht.
    Es wäre hilfreich, wenn du nicht immer alles auf dich bezögest, das macht eine Diskussion nicht unbedingt leichter. Hier haben sich viele bemüht, sachlich zu bleiben und nicht persönlich zu werden. Ich finde es gut, wenn das so bliebe.


    Nichtwähler jedoch sehr wohl.


    Würde es eine Partei mit realistischen Erfolgschancen geben, die sich durch ihr Wahlprogramm oder ihre bisherige Politik nicht ins Aus katapultieren würde bzw. hätte, würde ich wählen gehen.[/quote]


    Man auch selbst eine solche Partei gründen und am Wettbewerb teilnehmen.
    Dass so ein Projekt nicht unmöglich und chancenlos ist, haben schon so einige bewiesen.
    Das Problem dabei erscheinen mir eher die langwierigen und internen Prozesse zu sein, die nicht jedermanns/fraus Sache sind.


    Das System braucht halt eine NICHTWÄHLER Partei welche bei ALLEM was die anderen vorschlagen NEIN sagt.


    Dann können die "Etablierten" Parteien weniger Kaputt machen


    Nun ja, ich denke nicht, dass simples Schwarz/Weiß-Denken hier sinnvoll ist. Egal, wie man zu "etablierten" Parteien steht, sie bestehen auch aus weitgehend demokratischen Strukturen, und es wählt sie ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung.
    Und die Wähler sind m.E. sehr wohl in der Lage, diese Parteien adäquat abzustrafen, wenn sie mit deren Leistung unzufrieden sind.
    Eine Wahlpflicht würde hier möglicherweise auch Wähler zwingen, sich klar dazu zu positionieren.



    Das ist meine Grundüberzeugung, der Staat darf sich so wenig wie möglich einmischen, Pflichten ergeben sich schon genügend. Ausufernde Überwachungswahn trotz guter Gesetze, populistisches Fordern von noch schärferen Gesetzen obwohl vielfach vorhandene nicht konsequent genutzt werden, sind mir ein Gräuel.


    Sehe ich ähnlich, gleichwohl stünde ja eine Wahlpflicht dem ja nicht entgegen. Im Gegenteil wäre diese ja quasi gegen das Interesse einer Regierung, die sich in ihren Plänen nicht stören lassen möchte oder?


    Ich habe meine eigenen Argumente gegen eine Wahlpflicht.


    Das wäre hier doch eine gute Gelegenheit, um sie zu präsentieren und darüber zu reden oder?



    Das ist genau der Punkt - das sind fast 30% Nichtwähler.
    Dieser Anteil hat die Größenordnung einer sog. "Volkspartei". Wenn dieser Anteil (oder auch nur ein Großteil davon) zur Wahl ginge, könnte das die Konstellation im Bundestag erheblich verändern.


    Ich denke auch nicht, dass es sich hier um eine homogene Masse handelt. Da werden eine Menge Unzufriedener dabei sein, eine Menge an Politik gänzlich Uninteressierter (was an sich schon widersprüchlich ist, denn schließlich leben sie in einer Gemeinschaft und sind direkt von den politischen Prozessen betroffen, ob sie nun wollen oder nicht) und sicherlich viele, die krank sind, die programmatischen Inhalte der Parteien nicht verstehen etc.

    Man kann die Menschen ihr Recht eben nicht wählen zu wollen nicht berauben. Das ist ihr Recht.


    Doch, das könnte man. Wenn eine Wahlpflicht eingeführt würde, hätten sie dieses Recht eben nicht.
    Deine Ausführungen zu extremistischen Parteien und entsprechenden Ergebnissen wurde ja weiter oben schon diskutiert, bei den Wahlmöglichkeiten bin ich überzeugt davon, dass diese langfristig sicher realisiert werden.
    Vielleicht gerade im Hinblick auf Volksabstimmungen erst recht, da diese je nach Häufigkeit ein traditionelles Wahlverfahren überfordern würden.
    Allerdings müsste da noch erheblich an technischen Sicherheitsmaßnahmen gearbeitet werden.

  • … gleichwohl stünde ja eine Wahlpflicht dem ja nicht entgegen.


    O doch.


    Im Gegenteil wäre diese ja quasi gegen das Interesse einer Regierung, die sich in ihren Plänen nicht stören lassen möchte oder?


    Ebenfalls nein, nicht logisch.


    Rabulistik? ;)

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    Ordnung ist die primitivste Form von Chaos. (Hans-Jürgen Quadbeck-Seeger)

  • Nein, bezog ich nicht.
    Es wäre hilfreich, wenn du nicht immer alles auf dich bezögest, das macht eine Diskussion nicht unbedingt leichter. Hier haben sich viele bemüht, sachlich zu bleiben und nicht persönlich zu werden. Ich finde es gut, wenn das so bliebe.


    1. Weißt du, was das Wort "falls" bedeutet?
    2. Bitte entschuldige meinen krassen Egoismus, aber ich sehe zwischen deiner Erzählung und meiner Einschätzung deines Bildes meiner Aussagen, basierend auf deinen Antworten, die abseits jedes Kontexts getätigt wurden, "gewisse Parallelen" - gleiches gilt für die direkt folgende Aussage.


    Das Problem dabei erscheinen mir eher die langwierigen und internen Prozesse zu sein, die nicht jedermanns/fraus Sache sind.


    Präzise. ;)


    Und die Wähler sind m.E. sehr wohl in der Lage, diese Parteien adäquat abzustrafen, wenn sie mit deren Leistung unzufrieden sind.
    Eine Wahlpflicht würde hier möglicherweise auch Wähler zwingen, sich klar dazu zu positionieren.


    Würde ich aus Unzufriedenheit mit der Politik der Großen Koalition "die Humanisten" wählen, würde buchstäblich niemand auch nur Kenntnis davon nehmen. Würde ich sie wirklich "strafen" wollen, müsste ich die AfD wählen und mir dafür täglich 70 Peitschenhiebe verordnen. Und ich sage hier nicht "ich", weil ich es auf mich beziehe, sondern weil ich mich als Fallbeispiel eines Nichtwähler heranziehe, ich kann nicht repräsentativ für "die Nichtwähler" sprechen.

  • @blackcat
    "Wolfe schrieb:Ich habe meine eigenen Argumente gegen eine Wahlpflicht.
    Das wäre hier doch eine gute Gelegenheit, um sie zu präsentieren und darüber zu reden oder?"


    Erst hast du mir unterstellt, dass ich mein Urteil mit dem Argument einen Mitforisten begründen würde, dann forderst du mein Argument, nachdem ich dich auf diesen Missstand hingewiesen habe. Schließlich gestehst du Nichtwählern auch kein Desinteresse an Politik zu .
    Diese Art der Diskussionsführung ist mir zu übergriffig. Soll ich auf diese Weise Lust bekommen, mein Urteil zu begründen?

    Hacken ⛏️⛏️
    Haken ✔️

    .

    anscheinend: es sieht so aus als ob, und wird wohl stimmen

    scheinbar: es sieht so aus als ob, stimmt aber nicht

  • Ich denke wir haben den Thread jetzt lang genug an der langen Leine laufen lassen und nun ist es an der Zeit das Thema zu beenden...


    Die Wahl findet morgen (Sonntag) statt und ich für meinen Teil freue mich schon darauf die Hochrechnungen im Fernsehen zu verfolgen und mir die Debatten dazu anzusehen auch wenn es aller Voraussicht nach nicht sehr spannend wird. Die "offiziellen" Medien haben gestern (Freitag) die Meinungsumfragen eingestellt und geben nun bis zum Wahltag ruhe und ich denke das sollten wir auch tun.


    Dankenswerterweise darf in unserem Land jeder selbst entscheiden ob er wählen möchte und was er wählen möchte ein Privileg um das uns viele Menschen beneiden denn genau diese Freiheit selbstbestimmt zu entscheiden ob ich aktiv am politischen Diskurs teilnehmen möchte oder nicht, ob ich möchte das meine Stimme gehör findet oder nicht, ist etwas das unsere Demokratie auszeichnet. Natürlich liegt es nahe in Zeiten in denen radikale Gruppierungen (Links wie Rechts) auf dem Vormarsch sind zu fordern dass man sich doch möglichst an der Wahl beteiligen möchte und sei es nur um zum Ausdruck zu bringen das man zwar nicht mir dem Status Quo zufrieden ist aber ebenso wenig auch mit den radikalen Tendenzen einverstanden ist die aufbegehren und natürlich haben da gerade die 30% nicht Wähler eine gehörigen Einfluss auf das Ergebnis. Viel mehr als der Appell zur Wahl zu gehen bleibt aber glücklicherweise am langen Ende dann auch nicht über denn zur Stimmabgabe zwingen kann und darf man niemanden und das ist gut so.


    In diesen Sinne möchte ich das Thema nun für beendet erklären wobei ich aber bewusst darauf verzichte es auch zu schließen. Ich bitte an dieser Stelle einfach darum den Diskurs hier zu beenden. Wer noch etwas zu sagen hat ist herzlich dazu eingeladen die PN Funktion dafür zu bemühen und alles weitere Bilateral zu klären für die breite Masse denke ich wurde alles Nötige gesagt...