Es muss nicht immer Linux sein - ein Versuch macOS feeling zu erzeugen

  • Guckux


    Vor einigen Monaten bin ich über das helloSystem gestolpert, damals mit Version 0.5, war der erste Anlauf ambitions- und erfolglos. :D

    Bei aktueller Recherche sah ich daß Version 0.6 erschienen ist und das installieren klappte!


    Was ist das helloSystem? Es basiert auf FreeBSD 12.2 als "Unterbau" und die Oberfläche soll an macOS gebracht werden. Für FreeBSD gibt es wenige "brauchbare DAU" fertige Distributionen, in der Vergangenheit TrueOS, welches aber vor 2 Jahren eingestellt wurde. Dann gibt es noch ghostBSD, ganz brauchbar mit einem "eigenen" Paketmanagement...


    Aber ich will hier ja was zum helloSystem schreiben: Als Testplattform dient mein Lenovo Thinkpad W520, mit i7 2860QM, 12GB Ram, 250er SSD, Quattro 2000M 2GB, 1920x1080 Display, Intel Wlan, mod BIOS...

    Das Booten ging unspektakuär vom - am Mac erstellten ;) - USB-Stick vonstatten. Erstes Manko: Die Auflösung war nur 640x480, egal ob mit aktivierter oder deaktivierter Nvidia Grafik...

    Gebootet wird in ein LIVE-System mit Window-Manager. Die Oberfläche ist an macOS angelehnt, mehr Hintergründe kann man im GitHub zu dem Projekt erfahren. Es wird ein Installer zur Verfügung gestellt, welcher die ganze Festplatte nutzen möchte. Also rauf auf die SSD - Uhps, das Fenster für den Installer ist zu groß für die VGA-Auflösung!

    Naja, blind durchnavigiert, frei nach dem Motto, kann schon nicht schief gehen und es war wohl tatsächlich nur der "Weiter" Button, welcher nach unten aus dem Bildschirm gerutscht ist... (Return um die Eingaben zu bestätigen)

    Dann der reboot - die Auflösung hat sich erwartungsgemäß nicht geändert.

    Überrascht hat mich die WLAN-Einrichtung, so einfach war es für mich noch nie wie diesmal: in den Preferences Wireless Networks ausgewählt, die WPS-Einrichtung ausprobiert und es funzt... bis zu diesem Zeitpunkt habe ich immer den vi dafür herangezogen zzgl Suchmaschine für die config, zuletzt unter ghostbsd "nur noch" das Authentifizierungsverfahren ausgewählt und Passwort eingegeben - die Zeit bleibt nicht stehen... :p

    Der Nvidia-Treiber kommt in der Version 440, der Fermi-Chipsatz der W2000 bedingt jedoch max Version 390, als langjähriger FreeBSDler mit dem verfügbaren Package-management (pkg) die Treiber Version 390 installiert, den entsprechenden Hinweisen gefolgt und - installiert und funktionabel!

    Vom optischen macht es schon nen recht guten Eindruck, die FreeBSD-Welt gilt als Rock-solid stabil (anders als final-Versionen heutiger macOSse :D ).

    Was ist mir noch aufgefallen?

    - Beim X11 login gilt amerikanische Tastatur - nach dem login die deutsche (hm, hate ich nirgends irgendwann eingestellt, faszinierend!).

    - im Application Ordner gibt es weitere, zB Audio, in welchem sich 2 Dateien befinden: audacity und lmms, click auf audacity, kommt eine Notification, daß es nicht installiert ist, ob man es installieren möchte? Gesagt getan, beim lmms leider etwas glücklos, vielleicht war ich hier auch zu voreilig...

    - im Allgemeinen sind die Programme unter Applications noch nicht installiert, und werden erst installiert beim ersten Aufruf...

    - der verwendete Browser (Balkon) ist nicht ganz so mein Geschmack, aber vielleicht gewöhn ich mich noch dran... ein Wechsel ist ja auch nicht das Problem

    - bei den Fonts scheint noch was schief zu hängen, wenn ich von meinem xterm die Größe ändern will, wird diese ausgegraut... (oha, ein <pkg check -Ba> spuckt haufenweise fehlende Fonts aus).

    Da ist noch einiges zu tun, aber sieht schonmal nett aus - und wer unix kann, wird damit auch wenige Probleme haben ;)



    Bye

    Stefan


  • guckux

    du hast völlig recht damit- ein immer muß ist *nux auch nicht,- da gibt es dann auch noch berkley :) , man kann selbst ein "win" anhand eines transformpacks wie ein osx aussehen lassen,- und bsd ist kernelmäßig noch näher an einem osx, also warum auch nicht diesen weg gehen :) .

    hauptsache man mag die - sein- oder ein os so,- das es mitunter täglich gerne nutzbar ist :)


    lg :)

  • guckux

    Ich nutze das System auch schon mal probeweise auf einem alten Rechner.

    Irgendwie fühlt man sich heimisch.

    Ich hoffe die Entwicklung schreitet zügig weiter voran.
    Mit Windows werde ich mich irgendwie nie anfreunden können. Wenn Apple irgendwann den Support für Intel Systeme einstellt hoffe ich darauf zu Hello wechseln zu können.

    Das was ich mir unter einem Rechner vorstelle baut Apple irgendwie nicht. Deshalb war für mich ein Hackintosh immer eine gute Alternative.

  • apfel-baum


    In den 90igern hatte ich fvwm2 ausprobiert, dafür gab es auch schon ein macOS Theme und das Teil war damals schon Überlicht im Vergleich zu den Schnecken KDE und Gnome... :P

    Der Anspruch von helloSystem ist aber wohl um einiges weitreichender ;)


    icecloud


    Mit Windows kann ich mich seit 1990 nicht anfreunden :D, wenn man einmal vom Bedienkonzept der Intuiviität von MacOS infiziert wurde (wobei ich ehrlicherweise sagen muss, ich empfinde die VOR-X Zeiten als intuitiver ;) )

    Ich wünsche es helloSystem ebenfalls, leider haben die DAU-Desktop-Installation mit FreeBSD als Unterbau bis jetzt nie so richtig "durchgehalten", ich seh das aber von der positiven Seite - das FreeBSD Konzept ist durchgängig und es wird nur etwas andere "oben drauf gesetzt" - und mich interessiert mehr das "darunter" :D :p

    Bye

    Stefan


  • Die überschrift des Threads ist irgendwie irreführend. "Es muss nicht immer macOS sein" hätte ich verstanden. Schließlich geht es ja doch um eine Linux Distro die an macOS anmutet.

  • 5T33Z0 Naja, FreeBSD ist eben nicht Linux, daher ist die Überschrift schon so korrekt. Es wurden in letzter Zeit einige Stimmen laut die von macOS weg zu Linux wollen weil Windows=Böse und man den ARM Switch nicht mitmachen will (oder kann).

    Daher finde ich die Überschrift komplett passend :-)

    system1: iMacPro1,1; Gigabyte z390 Gaming X rev1, Intel Core i7-9700K, GSkill Ripjaws V, Sapphire RX 6800 XT Pulse


    mein immer aktuelles EFI

  • hihi, nein- das könnte eingefleischten bsd'lern richtig aufstoßen :) , bsd kommt von berkley und da ist ein völlig anderer ansatz-konzept , bei linux "denkt" man heutzutage an debian, arch, red hat und einige exoten. bei bsd gibt es bsd, freebsd, "ghost-bsd?" usw. - du wirst dennoch beide auf einer foss messe, oder z.b. der froscon antreffen aufstoßen bedeutet aber nicht das die verfeindet wären :) . bsd hat schon im kern mehr mit osx als mit *nux zu tun :)


    z.b. free bsd https://www.freebsd.org/de/ - oder eben https://de.wikipedia.org/wiki/Berkeley_Software_Distribution

    linux ist im ursprung bei linus torwalds zu sehen :) und der hat noch immer mitspracherecht https://de.wikipedia.org/wiki/Linus_Torvalds


    lg :)

  • Moin,


    Ob man ein derartiges Betriebssystem benutzt, hängt ja letztlich davon ab, ob es für die Zwecke des Benutzers geeignete Programme gibt und wie pflegeleicht es instaliert werden kann.

    Für Linux gibt es schon diverse Programme, die sich einfach nachinstallieren lassen.

    Bei FreeBSD weiß ich es nicht.


    Ich habe mich damals um die Jahrtausendwende mit mehreren alternativen Betriebssystemen beschäftigt, u.a. Beos, das über verschiedene Umwege bei dem heutigen Haiku landete, verschiedene Linuxe, Reactos, OS/2 usw.


    Letztlich hat sich aber für mich bislang nur Linux als einigemaßen brauchbar erwiesen.

    Das oben erwähnte FreeBSD scheint ja auch noch in einem frühen Entwicklungsstadium zu sein. Da ist ja nicht abszusehen, ob die Entwickler durchhalten bis zu einem brauchbaren BS.


    Ich wünsche ihnen jedenfalls viel Erfolg,

    (vielleicht probiere ich es dann auch mal aus).

  • so manches os kommt quasi nie aus dem entwicklungsstadium heraus - cutting edge, bzw . sid -oder ist demzufolge eine "stabile beta" :) freebsd ansich ist mir seit mind 2007 bekannt, ohne jetzt näher nachzuforschen, hat also rein von der zeit her entwicklung in sich :)


    es scheitert nur zu oft daran, wie du schon schreibst- bei einem os- wie die softwareausstatung, aktualität , sowie deren support-community dieser aussieht. ohne community devs usw. würde osx86-osxppc auch nicht weiterkommen als bis zum ggf. stand von pear-pc mit damaligem power-pc emulator, ohne vorarbeit wäre der heutige stand undenkbar


    lg :)


    edit- ein schon optischer unterschied besteht in den jeweiligen maskottchen der software, bei bsd ist es der "bsd-devil" beim *nux der pinguin "tux", da gibt es auch noch den roten bzw. blauen hut fedora-redhat, gnome (wm-gui) den "fuß-abdruck", kde (wm-gui) hat einen drachen so ich entsinne. :) - xfce (wm-gui) die maus, usw.

  • Also FreeBSD befindet sich ganz bestimmt nicht in einem frühen Entwicklungsstadium. Derzeit Release 13. Früh ist nur die Oberfläche. Und da ist die Entwicklung ja kein Hexenwerk.

  • FreeBSD im frühen Entwicklungsstadium?


    1989 erscheint das erste Public Release von BSD (Net1)

    1993 erscheint das erste Public Release von FreeBSD

  • Im Ursprung gab es das unix, entwickelt in den BELL Labs 1969. Dies ging später in auf AT&T über und es entstand dort die System V Schiene.

    Da AT&T ein staatlich kontrollierter Monopolist war, durften sie es nicht verkaufen und der source code wurde Universitäten zur Verfügung gestellt. Hier hat unter anderem die University of Berkley "zugegriffen" und den Quellcode mehr oder minder unter einer eigenen Lizenz neu geschrieben: es entstand BSD - die Berkley Software Distribution mit eigener BSD-Lizenz.

    Linux ist "nur ein Kernel", entwickelt aus Unzulänglichkeiten bei Minix und von Linus Thorvalds geschrieben. Daraus entstanden verschiedene Distributionen (unix-like Systeme), zB Debian, Ubuntu, DLD, RedHat, S.u.S.E. und ein paar zig oder hundert andere, welche sich unter anderem dadurch auszeichnen, daß sie mehr oder minder "inkompatibel" untereinander sind. (Leider hat hier die so freie offene "Linux-Gemeinde" den gleichen Fehler wiederholt, welcher damals während der "unix-wars" betrieben wurde, Sun, IBM, HP, SCO etc).


    Zurück zu BSD: Aus dem BSD386 kam etwa 1992 dann FreeBSD (optimiert auf intel-Basis), NetBSD (breite Unterstützung auf vielen Plattformen) und später OpenBSD unter Theo de Raadt (secure/fehlerfreier source code).

    Etwa zum gleichen Zeitpunkt kam auch der linux kernel...


    Ah, ich sehe gerade einige weitere comments...


    Dann mal noch ein kleiner "goal":

    Walnut Creek war in den 90igern der größte CD-Rom Hersteller und betrieb unter anderem einen FTP-Server, welcher der frequentierteste damals war. Auf einem Dual-Pentium Pro wurde mal 14,000 parallele ftp-user, die Linux-Gemeinde kam an und fragte, wie das möglich sei, weil doch der Pentium nur eine Verwaltungseinheit hat um max 8192 Prozesse zu verwalten... Meinten die BSDler, das habe sie auch geärgert und deshalb das Ganze in Software umgesetzt - was letzlich dann auch schneller als die intel-Hardwarelösung ist...


    Ja, in den 90igern haben sich die BSD und linux-Lager teils "bekriegt", mittlerweile begrüße ich die Zusammenarbeit, so hat die BSD-Truppe mittlerweile weitreichende linux-binary-Kompatibiltität includiert, oder aktuell auch die Zusammenarbeit am OpenZFS!


    Die BSD-Gemeinde hat "weniger" Entwickler und legt historisch Wert auf Server/Terminal Betrieb, der Desktop und ein "User-friendly" ist bei Linux zu finden und die Stabilität hat dort auch seit 90igern kräftig zugelegt... Aber ein "plug'n'play" nimmt (Free)BSD nicht in Anspruch - hat es meiner Meinung auch nie...


    Dr. Moll

    Das Packagemanagement von FreeBSD beinhaltet aktuell rund 30,000 ports. Da sind auch einige Programme und nicht nur libraries darunter - zum zocken eignet sich FreeBSD aber auch mit der linux-Kompatiblität (Doom-initiiert :D ) nicht unbedingt... ;)

    Bye

    Stefan


  • nicht das es hier auch noch zum *nux *nix bsd -win-osx-war ausartet :) am besten auf dem teppich bleiben :)


    lg :)

  • hachwas - solange wir uns einig sind, daß alles besser ist als Windoof :D :P

    Bye

    Stefan


  • ihihi, bei win kannst du mittlerweile auch fragen, um welchen build und welche "unter-zwischen" version es sich handelt, die haben unterschiedliche funktionen und auch unterschiedliche laufzeiten was end of support - end of life usw. angeht :)


    lg :)

  • Zocken war noch nie mein Einsatzzweck, daher sind meine Ansprüche an die Hardware auch eher gering (was aber wieder ein anderes Thema ist).


    Klar ist das, das man mit FreeBSD auch gut arbeiten kann, wenn man sich entsprechend einarbeitet (meine Aussage bezog sich auf das helloSystem).

    Mein Fokus hat sich allerdings damals mit der Anschaffung eines Mac Mini (2008) auf MacOS gerichtet und dann später den Hackintosh.


    Aber was die Zukunft bringt?

    Habe mir gerade mal Android x86 runter geladen. Werde ich mal testen.


    Schönen Abend

  • hachwas - solange wir uns einig sind, daß alles besser ist als Windoof :D :P

    Da bin ich anderer Meinung.... Windows läuft bei mir auf mehreren PCs problemlos, das sind sowohl neuere, als auch ältere. Zwar hauptsächlich Windows 10, auf einem auch Windows 11.

    Hab derzeit nur 2 PCs mit macos, die anderen sind nicht wirklich kompatibel und laufen mit Windows.

  • Egal ob Windoof, Macdoof, Lindoof oder BSDoof. Jedes BS hat seine guten und schlechten Seiten.

    Kommt darauf an, für welche Zwecke man es einsetzt. Ein System möchte ich trotzdem noch erwähnen - Linspire.