Diskussion: Allgemeine Schulbildung, Heute <-> Gestern

  • Aber wenn mir ein Uniabsolvent (Elektrotechnik) der C hatte, nicht den Unterschied zwischen einem Byte und einem Word erklären kann, nicht weiss was das Nyquist Theorem ist und das Division by 0 ggf. abgefangen werden muss dann denke ich mir halt meinen Teil.

    Liegt das denn daran, dass die von dir angesprochenen Inhalte den Horizont deiner Uniabsolventen übersteigen oder schlichtweg nicht ausreichend im Studium behandelt werden?

    An Universitäten beobachte ich hier eher das Phänomen, dass auf (praxis) relevante Basics sehr wenig wert gelegt wird und dafür die Ausbildung in die wissenschaftliche Richtung wesentlich ausgeprägter ist. Es würde mich nicht außerordentlich wundern, wenn man in der Elektrotechnik an Universitäten einige Studierende findet, die das Nyquist-Shannon-Theorem nicht parat haben, jedoch verhältnismäßig problemlos partielle Differentialgleichungen mit Integraltransformationen von Hand lösen. Traurig ist ersteres natürlich schon, da es sich hier normalerweise um 1. oder 2. Semester Stoff handelt, es zeigt aber mehr, dass der Fokus von Universitäten auf anderen Bereichen liegt. Auch Bachelorabsolventen der Informatik sind meist keine besonders guten Programmierer sondern kennen stattdessen bspw. alles mögliche an Sätzen der theoretischen Informatik. Ob das so sinnvoll ist, darüber lässt sich natürlich diskutieren.

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  • Das ein Informatiker Nyquist nicht kennen muss... egal. Beim Elektrotechniker, nicht entschuldbar, das sind Grundlagen der Messtechnik. Da ist es mir auch egal ob er mathematisch den maximalen Fehler einer Messung per Hand berechnen kann.


    Division by Zero als potentielles Problem sollten beide kennen. Vor allem wenn ich ganz einfach Frage: "Was ist bei der Division durch eine 0 zu beachten?" Ernsthaft, Das ist ja schon ein mit der Nase drauf stupsen.


    Byte und Word... Das hatte ich nur einmal, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Der junge Mensch

    konnte mir gar nix beantworten. Ich hab damals ernsthaft nachgedacht ob das Abschlusszeugnis nicht gefaked ist. Er hatte eine 2 in "C". Der Herr wurde uns über einen externen Dienstleister angeboten. Ist auch schon ca. 5-10 Jahre her.



    SW Entwicklung in meiner Branche ist btw. nicht auf Elektrotechniker und Informatiker beschränkt. In der Tat haben wir auch eine ganze Menge Physiker, Mathematiker, Maschinenbauer etc.. Meist ältere Semester vor 20 Jahren rum eingestellt. Die wussten das damals (Auch wenn ich damals noch nicht in der Position war das bei einem Einstellungsgespräch zu fragen sondern eher weil ich die teilweise mit eingearbeitet habe).

    Wenn das oben heute ein Elektrotechniker/Informatiker nicht kann (vom Nyquist mal abgesehen), dann passt irgendwas nicht mehr.

  • Beim Elektrotechniker nicht entschuldbar sagt er…so so…


    Differenziere er mal bitte zwischen Elektrotechniker in seiner heutigen Vielfalt…


    Mechatroniker/Techniker IHK/Elektrofachkraft/Handwerk/Industrie/Meister (Fachrichtung bitte…)


    Also ich kenn es nicht, aber entschuldbar ist es allemal…


    12 Jahre VEFK und BL HwO eines Großkonzerns mit Teams von bis zu 45 EFKs die ich geschult und unterwiesen habe…hatten keine Bildungslücke, im Gegenteil.

  • MPC561 Das kann ich absolut nachvollziehen, dass E-Technik Studierende für deine Zwecke solche Grundlagen besitzen müssen. Ich bin mir jedoch auch absolut sicher, dass jeder E-Techniker in seinem Studium von Nyquist hört, jedoch scheint das augenscheinlich nicht Kriterium zu sein um einen entsprechenden Abschluss zu erreichen.

    Meine Ausführung bezieht sich darauf, dass eventuell eben genau diese Inhalte nicht ausführlich behandelt und vertieft werden, sonst wären sie ja present, sondern das Augenmerk auf anderes gelegt wird.


    Es ist kein Geheimnis, dass die meisten Uniabsolventen im Ingenieursbereich heutzutage nur wenig von praktisch relevantem Verstehen und beim Start in den Job all das erstmal erlernen müssen. Daraus folgt jedoch nicht zwingend, dass die Absolventen heutzutage nichts mehr lernen und früher viel mehr wissen mussten, sondern das ließe sich auch mit einem unterschiedlichen Fokus des Studiums begründen. Die Anforderungen die du an Absolventen stellst sind nicht zwangsweise die Anforderungen, welche das Studium an eben diese stellt. Ein schlechter/besser lässt sich daraus also mMn. nicht ableiten.


    Im Bezug auf Elektrotechnik an der Universität höre ich jedoch tendenziell häufiger (eingeschlossen Lehrender und somit Ex-Studierender), dass Aufwand und Umfang des Studiums gestiegen ist. Andererseits wurden viele ehemals wichtige Inhalte auch rausgeschmissen, der Forschungsbereich hat sich eben auch ein wenig verändert und verbreitert.

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    Einmal editiert, zuletzt von kuckkuck ()

  • Beim Elektrotechniker nicht entschuldbar sagt er…so so…


    Differenziere er mal bitte zwischen Elektrotechniker in seiner heutigen Vielfalt…

    Bitte im Kontext lesen. Es ging um FH/Uniabsolventen E-Technik.

    Und das hat nix mit fachlicher Spezialisierung zu tun. Das sind Basics der Messtechnik.


    PS: Ich hab keine Lust mehr, ich bin raus.

  • MPC561 ja geb ich dir recht, aber dann sollte man die auch von den wirklichen trennen im Sinne von Bachelor of Science / Master etc…


    Aber egal, mochte nur meine Gilde nicht da mit drin sehen ;-)

  • kuckkuck


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    Schützt unsere Kinder, das wichtigste, das die Menschheit hat.

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  • mhaeuser wir hatten früher auf der Realschule Algebra rauf und runter


    Erinnere mich noch gut an ...


    - Geometrie und Trigonometrie

    - Quotientengleichungen und Produktgleichungen

    - Funktionsgleichungen

    - Exponentialgleichungen

    - Logarithmen

    - Matritzenrechnung


    Einfache Gleichungen kann ich noch heute lösen. Berufsbedingt sitzen Trigonometrie und Geometrie auch heute noch.

    Ich hatte drei Nachbarn, die auf dem Gymnasium waren. Wir hatten die gleichen Bücher. Nicht nur für Mathematik.
    Ob das noch heute so ist, kann ich nicht beurteilen.