Entgültiges Aus für Apple-Pro Segment?

"Intel-Ende bei Apple angeblich wegen Skylake-Bugs"

Hier gibt es mal noch einen weiteren Grund der vielleicht den letzten Ruck gegeneben hat:

https://www.heise.de/news/Inte…Skylake-Bugs-4795901.html

Im Prinzip hat @apfenico recht - ein Mac Pro lässt sich auch mit einem ARM bauen - allerdings müssten dort auch wieder AMD GPUs rein und ein extrem aufgebohrtes ARM Design - PCI Lanes - Beschleuniger Einheiten wie AVX - gleichziehen.

Auch Treiber für ARM AMD Metal könnte ein kleines unterfangen werden. (AMD Entwickelt nicht für ARM)

Programme wie Davinci, Final Cut, Primiere etc ziehen Ihre Leistung schlicht weg aus Metal / Open CL.

Auch die komplette Umstellung auf ARM von jeglichen Plugins und kleinen Software Tools, die für Profis Ihr tägliches Geschäft darstellen könnte sich hin ziehen - dafür ist eine Emulation keine Option.

Warum Apple nicht einfach auf AMD umschwenkt bleibt mir immer noch ein Rätsel.

Die GPUs sind ja bereits aus gleichem Hause und die Kombi Prozessoren sind Marktführend.

Günstiger und weniger Aufwand mit der Software-Umstellung wäre es auch.

Die Zeit wird es zeigen - natürlich ist alles aus eigenem Hause für Apple das beste.

@guckux
Ich fand schon immer RISC Spannender und glaubte auch an das Transputer Konzept für die Zukunft.

Die Geschichte hat uns etwas anderes gelehrt und Konfigurierbare Prozessor Design halten vielleicht durch die FPGA Beschleuniger wieder Einzug in die Profi-Consumer Welt - die Apple After Burner Karte ist bereits ein Anfang und hat Ihr Potential nicht mal ansatzweise ausgeschöpft.

Ich möchte hier niemandem zu nahe treten, aber ich finde, dass vielen hier wirklich die Fantasie fehlt.

Nur mal als Beispiel:

der A13 Bionic ist bereits unfassbar schnell. Der Auszug aus einem Test:

"Noch beeindruckender ist die Tatsache, dass der A13 mit den Top-Chips von Intel & AMD mithalten kann. Im Vergleich zum Intel Core 9900K Skylake ist der A13 beim Ganzzahl-Rechen-Test nur leicht langsamer (53 vs 54 Zähler), den AMD Ryzen 3900X Zen2 übertrifft der A13 sogar. Etwas anders schaut es bei Gleitkomma-Berechnungen aus: Hier hat Intel & AMD noch leicht die Nase vorne (65 vs. 75 Zähler)."

Der wichtigste Satz folgt aber erst:

"Die Werte sind umso beeindruckender, da es sich beim A13-Chip um ein passiv gekühlten Prozessor in einem Mobiltelefon handelt."

Wir müssen uns also folgendes vor Augen halten:

1. Von einer Ax Generation zur nächsten sind die Leistungszuwächse immer massiv und i.d.R. größer, als das was die Konkurrenz in derselben Zeit auf die Beine stellt. Das wird bei A14 sicher nicht anders sein, womit die oben genannten Ergebnisse noch einmal besser werden und vielleicht sogar auf allen Ebenen mit intel/AMD mindestens gleichziehen.
2. In einem Notebook wird ein Ax Chip bereits aufgrund der besseren Thermik unbeschnittener laufen können als in einem iPhone oder gar iPad. Je größer der Formfaktor wird, je ungebremster und mit höherer Leistungsaufnahme kann dieser rennen. Ich will mir gar nicht vorstellen wie schnell ein A12Z ohne Beschränkungen heute schon sein könnte.
3. Ein der GANZ großen Vorteile von Apple ist, dass alles aus einer Hand kommt und dementsprechend optimiert wird. Ein von A-Z selbst designter mac wird somit sicherlich die Vorteile ausspielen, die heute schon die iDevices haben.

Aus für das PRO-Segment? Auf keinen Fall! Ganz im Gegenteil! Ich denke, dass ein macPro mit Multi-Ax Board bereits in maximal 1-2 Jahren die jetzige Version überflügeln könnte.

Und was die Grafik angeht? AMD macht gerade bei GPUs eine ähnliche Entwicklung wie bei CPUs durch, wenn auch etwas langsamer. Sprich: NVIDIA führt noch, aber die Sprünge, die AMD macht sind größer. Auch hier denke ich, dass die nächste Version MINDESTENS mit NVIDIA gleichzieht und wir somit, falls diese noch in Ax macs Einzug halten, keinen Nachteil erleben werden. Auf der anderen Seite sind auch Apples Grafikkerne auf der Überholspur und machen zumindest im Mobilbereich die Konkurrenz nass.

onlyWork

Hast Du die After Burner Karte schon "in Aktion gesehen"?

Irgendwie ging das Teil existenziell an mir vorbei - belegt aber meine anderweitigen Ausführungen, daß zukünftig ein Weg sein könnte, einen "Management" Rechner zu haben mit entsprechenden spezialisierten Komponenten, welche das, was sie tun sollen, besser und schneller können als ne "Universal CPU"

@TheWachowski

Kannst Du noch mal Deine Quelle schicken bevor ich meine Fantasie beflügele - ich hab hier nur spontan das hier gefunden und da siehts extrem anders aus gegen einen i9.

https://gadgetversus.com/proce…900k-vs-apple-a13-bionic/

Selbst mit ordentlicher Kühlung ist hier noch eine extremer Unterschied.

Und wir sprechen bei Pro ja nicht von i9 sondern XEON - die haben noch mal mehr AVX Einheiten, Kerne etc.

Was zb: bei Cinema 4D / Arnold Renderer / VRAY einen riesen Unterschied macht.

Versteh mich nicht falsch, ich bin absolut kein Intel Fan - die haben sich ja auch gerade total ins Abseits befördert und liefern echt Schrott ab , aber wir sollten bei der puren Leistung realistisch bleiben.

Der A13 ist ein super Chip - Energie vs Leistung - das ist absolut beeindruckend !

Der A14 wird sicher 2-3 mal so schnell mit amtlicher Kühlung und Core Zahl.

Daher sehe ich den Anfang nicht in der Pro Serie, sondern da wo ARM Weltmeister ist - bei den Office Internet und Graphic Devices.

Aber vielleicht vollbringt Apple ein Wunder

und lehrt AMD und Intel im High End Bereich das fürchten.

@guckux Apple AfterBurner

Ja ich hab die AfterBurner Karte schon mal im Apple Store test gefahren, es ist eine absolut beeindruckende Technologie - hier konfigurieren so genannte Streams die Hardware und ProRes wird dann komplett in Hardware ausgeführt - ProRes liest und schreibt der Rechner ohne CPU oder GPU Auslastung in 8K wie Butter auf mehreren Layern.

Aber in der Praxis ist das leider nicht immer der Flaschenhals - Metal beschleunigt ja auch schon ProRes - nicht so extrem aber ausreichend und Metal beschleunigt dann auch noch sämtliche andere Funktionen.

Und das ist genau der Punkt - spezial Chips brauchen Spezial Software die nichts mit klassischer Programmierung gemein hat und ein Studium einer neuen Technologie erfordert.

So war es auch schon bei Open CL und CUDA - es lohnt sich - aber es ist sehr Aufwendig.

Und wieviele haben bereits eine AfterBurner Karte? Oder planen sich eine zu zu legen?

Aber wenn Apple solch eine Technologie als Standard in Ihre Pro Serie einbaut sieht die Sache schon wieder anders aus.

Hier muss der Hersteller den Weg ebnen und vielleicht gibt es dann einen ARM Mac Pro mit FPGA und AMD GPU Beschleunigung - Logic Pro bekommt einen FPGA Multi-Effekt Super Reverb, Compressor - Arturia portiert Ihre Virtual Instruments auf FPGA und Davinci und Adobe Collection werden alle auf diese Platform optimiert und der Mac ist die schnellst und stabilste Workstation in der Welt

Zitat von onlyWork

@TheWachowski

Kannst Du noch mal Deine Quelle schicken bevor ich meine Fantasie beflügele

Ich habe das aus diesem Bericht.

Das mit der Afterburner Karte ist ein gutes Thema. Ich denke, dass Apple ein wenig in Richtgung Amiga baut. Es gab seinerzeit einiger 68000er Rechner, aber der Amiga war jedem haushoch überlegen. Unter anderem wurde das erreicht, weil einzelne Customchips dedizierte Aufgaben übernahmen und damit Last verteilt wurde. Auch wenn die Afterburner "ein wenig mehr" als ein Customchip ist, sieht man doch, wie mit U1, T2 usw. Aufgaben mit eigenen Chips versehen werden. Wer weiß was da noch kommt.

Und natürlich gebe ich Dir beim macPro recht. Ich denke wir weder von dem spätestens nächstes Jahr einen Refresh sehen und frühestens in 2-3 Jahren eine ARM Version. Aber vielleicht reicht es ja vorher schon für einen ARM iMac Pro.

Worauf ich auf jeden Fall hoffe ist auf ein völlig neues WOW Erlebnis wie damals beim ersten macBook Air. Wenn das erste armBook ein beispielloses Leichtgewicht wird, welches aber leistungs- und Akkulaufzeitmäßig alles andere in dieser Kategorie deklassiert, dann wäre das mehr als nur ein Ausrufezeichen und wir hätten plötzlich wieder einen absoluten macBook Megaseller.

Zitat von onlyWork

ProRes liest und schreibt der Rechner ohne CPU oder GPU Auslastung in 8K wie Butter auf mehreren Layern. (…) Aber wenn Apple solch eine Technologie als Standard in Ihre Pro Serie einbaut sieht die Sache schon wieder anders aus. (…) und Davinci und Adobe Collection werden alle auf diese Platform optimiert und der Mac ist die schnellst und stabilste Workstation in der Welt

Ein paar Gedanken dazu …

Das ist wohl Wunschdenken, auch von Apple. MacPros sind ein bescheidener Anteil an Apples Mac-Umsätzen. Und das Ordern einer solchen Karte wird wiederum eher klein sein. ProRes ist im Broadcast-Bereich oft nur ein "Transfer"-Codec, selten zum Mastern genutzt. Eine durchgehende ProRes-Kette sehe ich auch eher selten. ARRI unterstützt es als einziger Kamera-Hersteller von Hause aus, aber auch hier wird eher auf Hausformate, bis hoch zu ARRI-RAW gesetzt. Selbstverständlich gibt es externe Recorder (Atomos), die ebenfalls ProRes aufzeichnen. Aber der Weg zu ProRes-RAW muss eben auch kameraseitig gegeben sein. Davon ist nichts zu sehen. Und die "nicht-RAW"-Formate (HQ, XQ sowie Proxies und LT) sind in der Akquise weniger interessant Der einzige Sinn solcher Recorder ist die mehr oder weniger "unkomplizierte" Aufzeichnung hochwertiger Formate kombiniert mit eher günstigen Kamera-Modellen. Da passt dann ein MacPro mit AfterBurner auch nicht so recht ins Konzept. Wenn Apple mit 8K-Streams in ProRes angibt und fluffig mit rumspielt, sind Diese auch nur in einem anderen Format erzeugt worden, Pre-gegraded und in ProRes konvertiert. Auch kein wirklich interessanter Workflow. Das Blackmagic-Design mit DaVinci Resolve auf die Karte setzt, wage ich zu bezweifeln. Wer natives ProRes hochauflösend schneiden möchte, greift zu FinalCut. Ist aber dünn gesät, gibt bessere Formate. Möchte ich hochwertig mit DaVinci Resolve schneiden, interessiert mich selten ProRes, eher ARRI-RAW, RED-RAW oder BMD-RAW. Ein beliebter Workflow ist natürlich in FCPX, Material einzuladen und aus Gründen der flüssigen Bearbeitung diese automatisch in ProRes zu transkodieren (optimierte Medien). Wer es lediglich nur graden möchte, hat schon längst die Möglichkeit, das mit Resolve zu tun, da benötigt man keine solche Hardware-Unterstützung, da in diesem Fall der Schnitt schon woanders erledigt wurde und man nur noch in der Regel einen "Flatten"-Stream bewegen muss – keine Notwendigkeit der Karte. Zumal BMD mit seinem eigenen RAW-Format deutlich weiter vorn ist, bieten sie doch auch gleich verschiedenste Kameras dafür an.

Apple hat versucht, mit dem Codec ProRes weiter im Profi-Sequement Fuß zu fassen, in dem sie es nicht nur für Quicktime, sondern auch in MXF eingebettet haben. Gute Idee, leider viel zu spät. Hätten sie früher machen sollen und vor allem frei geben, ohne auf Lizenzzahlungen zu pochen. Nutzt somit niemand …

Es bleibt also ein sehr schmaler Bereich für einen durchgängigen ProRes-Workflow. Dort kann eine solche Karte helfen, der "Burner" ist es jedoch leider nicht, eher etwas Renommee, etwas Glamour …

Hallo apfelnico

Danke für die Ausführungen - zumindest zeigt das Konzept mit "spezialisierten" Karten, die möglichen Wege auf, welche beschritten werden können - ob es genutzt wird, muss sich erst noch zeigen...

Du erwähnst "DaVinci Resolve" - hat das was mit den DaVinci Bildbearbeitungsworkstations zu tun aus den 90igern, welche unter DG/UX auf 88k Prozessoren liefen? Die Dinger waren richtig geil...

Es gibt nur eine Firma mit der Marke DaVinci im Filmbereich: Blackmagic Design. Die sind im Film-Profi-Bereich (siehe apfelnico ..) ziemlich bekannt (und verbreitet) mit Hard- und Software von Kameras bis zur Postproduction, und die arbeiten auch mal mit Apple zusammen. Aber davon hatten sie sich sicher mehr versprochen.

guckux

Jupp. Ursprünglich amerikanisches System/Firma. Reicht noch viel weiter zurück, „da Vinci“ damals. Irgendwann nach Down Under zu den Australiern Blackmagic-Design. Die machten dann Stück für Stück das draus, was es heute ist. Schlaue Zukäufe von Fairlight, Fusion und vielem mehr komplettierten es.

Die CT hat das Apple ARM / Intel Thema in einem Artikel besprochen:

https://www.heise.de/ratgeber/…ssor-spricht-4801448.html?

Das Thema geht weiter und wie zu erwarten hat es Apple nicht leicht einen Mac Pro auf der M Basis mit Festem Speicher und interner GPU gegen eine klassische Intel Workstation mit 1-2 AMD 7000 GPUs antreten zu lassen.

Theoretisch könnten viele AI cores und ProRes Einheiten das Manko einer schwachen GPU Leistung wett machen.

Dann würde das ganze aber besser in einen iMac passen, oder als Mac Studio Pro durchgehen.

https://t3n.de/news/apple-mac-pro-m2-chip-modular-1521946/

Das Thema ist ja schon älter, hatte dazu hier nen Topic aufgemacht: Mark Gurman: M2 Extreme Mac Pro gestrichen